Israel

Attacke aus Ägypten

Beisetzung des Soldaten Ori Illouz Foto: Flash90

Warum vergingen Stunden, bis jemand den Posten der zwei Soldaten untersuchte? Wie konnte der Täter einen halben Tag umherlaufen? Und wieso ist ein Tor zur Grenze mit Kabelbindern gesichert? Dies sind nur einige der Fragen, die die israelische Armee jetzt klären will. Am Samstag wurden bei einem mutmaßlichen Drogenschmuggel die 19-jährige Lia Ben-Nun, Ori Yitzhak Illouz und Ohad Dahan, beide 20, an der Grenze zu Ägypten getötet.

Die Soldatin und ihr Kamerad wurden von einem ägyptischen Polizisten, der die Grenze verletzt hatte, auf ihrem Posten erschossen. Der dritte Soldat starb bei einem Feuergefecht mit dem vermutlichen Täter. Die drei waren Mitglieder einer Kampfeinheit. Gewöhnlich ist die Grenze zum südlichen Nachbarn äußerst ruhig.

untersuchung Stabschef Herzi Halevi ernannte Nimrod Aloni zum Leiter der Untersuchung. Das Team um Aloni soll die »systemischen Fehler« finden, die zu dem tödlichen Angriff führten, und die »operative Verteidigung friedlicher Grenzen überprüfen«. Der Leiter des Südkommandos, Eliezer Toledano, und der Chef der 80. Division, Itzik Cohen, werden das Verhalten der Truppen während des Angriffs analysieren und die Ergebnisse in einer Woche vorlegen.

Gewöhnlich ist die Grenze zum südlichen Nachbarn äußerst ruhig.

Am Sonntagnachmittag wurden die jungen Soldaten auf den Militärfriedhöfen ihrer Heimatorte unter großer öffentlicher Anteilnahme beigesetzt. Dabei spielten sich herzergreifende Szenen ab, als die Angehörigen Abschied von ihren Lieben nahmen. Lia Ben-Nun wurde in der Stadt Rischon LeZion beigesetzt. Ofir Ben-Nun sprach darüber, dass sie ihre Schwester schon jetzt vermisse. »Du warst ein Sonnenstrahl, du warst Glück, du warst alles. Danke, dass du 19 Jahre lang meine Schwester warst.«

In der Ortschaft Ofakim fragte die Freundin von Ohad Dahan: »Wie kannst du mich so allein zurücklassen, mit all den Plänen, die wir hatten?« Der Kommandant Ido Saʼad nannte Dahan »einen Kampfsoldaten ersten Ranges, der während seiner gesamten Dienstzeit Mut bewiesen hat«.

Während der Beisetzung von Ori Illouz wandte sich seine Schwester Gal an den Verstorbenen: »Wie werden unsere Eltern damit umgehen? Schick ihnen Kraft. Wecke uns aus diesem Traum. Ich liebe dich, mein Bruder.«

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025