Jerusalem/Teheran

Ashkenazi kritisiert Irans Verstöße gegen Atomabkommen

Israels Außenminister Gabi Ashkenazi in der Knesset in Jerusalem Foto: Flash 90

Israels Außenminister Gabi Ashkenazi hat die fortdauernden Verstöße Irans gegen das Atomabkommen auf das Schärfste kritisiert. Das Vorgehen des Landes zeige, dass es weiter heimlich an der Entwicklung seiner nuklearen Fähigkeiten arbeiten wolle, teilte Ashkenazi am Mittwoch mit.

»Israel sieht diesen Schritt als Bedrohung, der nicht ohne Antwort bleiben darf.« Israel werde es niemals zulassen, dass der Iran die Fähigkeit zum Bau einer Atombombe erlange. Ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zeigte zuletzt, dass der Iran seit November seine Vorräte an angereichertem Uran unerlaubt auf fast drei Tonnen aufgestockt hat.

atombombe Das Abkommen von 2015 soll das Land am Bau einer Atombombe hindern. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Deal im Jahr 2018 und der Verhängung von Sanktionen unter Präsident Donald Trump verstieß der Iran demonstrativ mehrfach gegen Auflagen. Die Islamische Republik verlangt von den USA eine Rückkehr zum Abkommen und damit eine Aufhebung der Sanktionen. Die USA sind unter dem neuen Präsidenten Joe Biden grundsätzlich bereit, der Vereinbarung wieder beizutreten, verlangen vom Iran aber mindestens Zeichen des guten Willens.

Israel gilt als schärfster Kritiker des Abkommens. Es sieht sich durch das Atom- und Raketenprogramm seines Erzfeindes in der Existenz bedroht. Israel warf Trumps Vorgänger Barack Obama eine gefährliche Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Iran vor. dpa

Nahost

Israel hebt Schließung des Luftraums auf

Ab 14 Uhr Ortszeit dürfen am Flughafen Ben Gurion wieder Flieger starten und landen

 22.06.2025

Krieg gegen Iran

USA warfen 14 bunkerbrechende Bomben auf Atomanlagen ab

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth informierte bei einer Pressekonferenz über die Angriffe

 22.06.2025

Kommentar

God bless America!

Die USA lassen Israel im Iran nicht allein die »Drecksarbeit« machen, nicht nur, weil sie hinter dem Existenzrecht des jüdischen Staates stehen, sondern, weil auch unsere Sicherheit durch das Teheraner Regime bedroht ist

von Rafael Seligmann  22.06.2025

Gaza

Leichen von drei Geiseln geborgen

IDF bringt die von der Hamas ermordeten Israelis Jonathan Samerano, Ofra Keidar und Shay Levinson nach Hause

von Sabine Brandes  22.06.2025

Kommentar

Regime Change im Iran? Totgesagte leben länger

Auch jene, die dem Regime feindlich eingestellt sind wissen, dass eine erneute Revolution durchaus schlimmeres hervorrufen kann. Auch deshalb braucht es einen Plan, meint Nathan Peres

von Nathan Peres  22.06.2025

Diplomatie

Europäer nach US-Angriff auf Iran düpiert

Noch am Freitag hatten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und der EU versucht, Iran mit diplomatischen Mitteln vom Atomprogramm abzubringen

von Jörg Blank  22.06.2025

Krieg gegen Iran

Angela Merkel: Israel muss sich wehren können

Die Altkanzlerin hat auch eine Meinung zum Nahost-Konflikt. Das Recht Israels, sich gegen eine Auslöschung zur Wehr zu setzen, steht für sie außer Frage

 22.06.2025

Naher Osten

So reagieren Israels Nachbarn auf den US-Angriff auf das Atomprogramm

Die Angriffe dürften das Machtgefüge in der Region verändern

 22.06.2025

Naher Osten

Iran exekutiert Mann nach Spionagevorwurf

Der Mann wurde in Isfahan hingerichtet, wo Stunden zuvor die USA eine Einrichtung des iranischen Atomprogramms bombardiert hatten

 22.06.2025