Israels Armee hat nach eigenen Angaben das größte Minenfeld an einer der heiligsten Stätten des Christentums geräumt. In Kasr Al Jahud (Arabisch: das jüdische Schloss) soll Jesus Christus im Fluss Jordan getauft worden sein. Das verminte Gebiet in der Nähe von Jericho im Westjordanland, auf dem mehrere Kirchen liegen, war seit dem Sechstagekrieg militärische Sperrzone.
Im vergangenen Jahr hatten offiziell die Räumungsarbeiten begonnen, gemeinsam mit der Halo-Stiftung, einer weltweit tätigen Landminen-Räumorganisation. An dem Projekt sind auch die palästinensischen Behörden beteiligt.
ZUSAMMENARBEIT Die Armee teilte am Sonntag mit, vergangene Woche sei auch in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium das größte Feld mit mehr als 900 Minen geräumt worden. Oberst Udi Tzur sprach von einem »wichtigen Schritt auf dem Weg, diese besondere Gegend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen«. Man wolle das Land den Klöstern und Kirchen zurückgeben »und es den Menschen ermöglichen, sicher auf diesem Land mit tausenden Jahren Geschichte zu laufen«.
Nach dem Krieg von 1967 und dem Rückzug der jordanischen Streitkräfte waren auf dem Gelände israelische Landminen hinterlassen worden. Vor dem Krieg wurde das Gebiet von Jordanien kontrolliert und war ein beliebter Pilgerort.
Insgesamt wurden zu Beginn der Räumungsarbeiten auf dem Gebiet nach israelischen Schätzungen rund 3000 explosive Kriegsreste vermutet – darunter auch Antipersonen- und Antipanzerminen. Wann die Räumungsarbeiten abgeschlossen werden sollen, blieb zunächst offen. dpa