Anschlag nahe Kotel

Palästinensischer Terrorist verletzt acht Menschen, zwei davon schwer

Polizisten sichern den Tatort. Der palästinensische Täter stellte sich Stunden nach dem Anschlag selbst. Foto: copyright (c) Flash90 2022

Bei dem Anschlag eines palästinensischen Terroristen in Jerusalems Altstadt sind acht Menschen verletzt worden, zwei davon schwer. Der Tatverdächtige, ein Einwohner des arabisch geprägten Ostteils der Stadt, eröffnete nach israelischen Polizeiangaben in der Nacht zum Sonntag das Feuer auf einen Bus. Er habe auch auf ein Fahrzeug auf einem Parkplatz nahe dem Davidsgrab geschossen, sagte eine Polizeisprecherin.

Der palästinensische Täter wurde nach Polizeiangaben festgenommen, nachdem er sich mehrere Stunden nach dem Anschlag selbst der Polizei gestellt hatte.

Der israelische Regierungschef Yair Lapid sagte während der wöchentlichen Kabinettssitzung, es handele sich um einen Einzeltäter mit kriminellem Hintergrund. »Wer israelischen Bürgern Schaden zufügt, kann sich nirgendwo verstecken.« Bei einer erneuten Terrorwelle in Israel seit März hat es immer wieder Tote und Verletzte gegeben.

Einem Rettungssanitäter zufolge waren in dem Bus Beter von der Klagemauer auf dem Weg in die Stadt. »Laut einem Passanten begann ein Terrorist, wahllos auf den Bus zu schießen«, sagte er. Als der Rettungsdienst den Ort des Vorfalls erreicht habe, habe es einen großen Tumult gegeben. Menschen seien in Panik gerannt.

Eine der Verletzten war den Angaben zufolge hochschwanger, das Baby musste mit Notkaiserschnitt geholt werden und war ebenfalls schwer verletzt. Vier der Verletzten waren nach Medienberichten jüdische US-Touristen.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb bei Twitter, die Europäische Union verurteile den Terroranschlag aufs Schärfste. »Israels Sicherheit ist für die EU von größter Wichtigkeit.«

Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden palästinensischen Terrororganisation Hamas nannte den Anschlag eine »natürliche Reaktion auf die Arroganz der Besatzungssoldaten und zionistischen Siedler und ihre täglichen Verbrechen gegen unser Volk, unser Land und unsere islamischen und christlichen heiligen Stätten«. Er sprach von angeblichen fortwährenden Eindringen Israels in die Al-Aksa-Moschee. dpa/ja

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025

Nahost

Es brodelt zwischen Israel und dem Libanon

Israelische Armee beschießt nach Bruch des Waffenstillstands durch die Hisbollah Terrorstellungen im Südlibanon und in Beirut

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

»Bringt die letzten Drei zurück!«

Demonstranten fordern die Rückgabe der Geiseln aus Gaza – und eine unabhängige Untersuchungskommission

von Sabine Brandes  23.11.2025