Cyberwar

Anonymous gegen Israel?

Symbol von Anonymous: Maske mit dem Konterfei des englischen Offiziers Guy Fawkes Foto: cc

Versuche, das Abwehrsystem »Iron Dome« zu hacken, israelische Webseiten, die stundenlang nicht erreichbar waren oder plötzlich Hamas-Botschaften zeigten, Daten von IDF-Soldaten, die im Internet veröffentlicht wurden – derzeit tobt ein regelrechter Cyberwar gegen Israel.

In vielen Medienberichten wird die internationale Hacker-Gruppe Anonymous für die Angriffe verantwortlich gemacht. Die Wirklichkeit ist jedoch komplizierter: Laut der Website cyberwarzone.com wurden etwa die Daten israelischer Militärangehöriger von der Terrorgruppe Islamischer Dschihad gestohlen und veröffentlicht, während für die Defacements (also unberechtigte Änderungen) israelischer Internetseiten die der Hamas nahestehenden Kassam-Brigaden verantwortlich waren.

Angriffe Anonymous habe lediglich offizielle israelische Webseiten mittels DDoS-Attacken vorübergehend lahmgelegt, außerdem hinterlasse man für gewöhnlich keine Botschaften, erklärten Aktivisten von »AnonNewsDE« gegenüber der Jüdischen Allgemeinen. Und betonten: »Die Angriffe richten sich gegen die israelische Regierung und nicht gegen Israel als Staat oder gegen die Bürger Israels.«

Damit habe man auf die zuvor von israelischen Behörden angekündigte Abschaltung des Internets in Gaza reagiert. Anonymous verstehe sich als Vorkämpfer für ein freies Internet – so wie offizielle Stellen irgendwo auf der Welt das Web abschalten, gehe man gegen sie vor: »Hätte die Hamas das Internet z. B. in Tel Aviv gekappt, hätten sie nun Anonymous an der Backe.«

aktivisten Warum wehrt sich Anonymous dann nicht dagegen, dass Terrorgruppen angeblich unter seinem Label Israel attackieren? »Daran können wir leider nicht viel ändern, jeder kann im Namen von Anonymous handeln und Grafiken, Logos und Videos verwenden oder erstellen«, beteuern die deutschen Aktivisten.

Auf Twitter wurde Anonymous in den vergangenen Tagen mehrfach der Vorwurf gemacht, antisemitisch zu sein. Das wollen die Mitglieder nicht auf sich sitzen lassen: »Wir sind keinesfalls Antisemiten, wir betrachten beide Seiten des Konflikts.« Der Umstand, dass unzählige Hacker – vor allem aus Pakistan und Gaza – mit dem Angriff auf Websites versuchen, Israel massiv zu schaden, bleibt Realität.

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025