Israel

Annäherung geht weiter

Der Libyer Khalifa Haftar (Archivbild) Foto: picture alliance / photothek

Zwei nordafrikanische Staaten nähern sich dem jüdischen Staat weiter an. Marokko, das die Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen unterzeichnet hatte, tritt mit seinem Willen zur Kooperation immer mehr in die Öffentlichkeit.

Aus einem anderen Land wird derweil offenbar die Zusammenarbeit noch im Geheimen gefördert. In der vergangenen Woche landete die private Maschine des einflussreichsten Mannes in Libyen, General Khalifa Haftar, für 90 Minuten auf dem Ben-Gurion-Flughafen.

nachfolger An Bord war sein Sohn Saddam Haftar, der als Nachfolger des Warlords gilt. Nach einem Bericht der Tageszeitung »Haaretz« wollen die Haftars »militärische und diplomatische Unterstützung von Israel und bieten dafür diplomatische Beziehungen«, falls sie die Wahlen am 24. Dezember in dem nordafrikanischen Land gewinnen.

Das Königreich Marokko begibt sich unterdessen ganz auf Normalisierungskurs. Anfang der Woche unterzeichneten die israelische Bar-Ilan-Universität und das marokkanische »Center for Studies and Research on Hebraic Law« eine Absichtserklärung für eine »weitreichende Kooperation«. In einer feierlichen Zeremonie unterschrieben der israelische Direktor des Dahan-Zentrums an der Hochschule, Shimon Ohayon, und Abdellah Ouzitane, Präsident des Center in Marokko, das Papier.

Auch im militärischen Bereich bahnt sich eine Kooperation zwischen Marokko und Israel an.

Der Vorsitzende des marokkanischen Verbindungsbüros in Israel, Abderrahim Beyyoud, hob hervor, dass diese Zusammenarbeit große Bedeutung für die Beziehungen habe. »Sie folgt den weisen Visionen ihrer Majestät, König Mohammed VI., um die Beziehung zwischen dem Königreich Marokko und dem Staat Israel zu erneuern.«

koexistenz Beyyoud führte aus, das »hebräisch-marokkanische Gesetz« sei eines der Elemente, die für die Politik von Moderation und Koexistenz in seinem Land stünden. Das muslimische Land sticht durch die Existenz eines »Hebräischen Gerichts« hervor, dessen Urteile jüdische Richter im Namen des Königs fällen.

Eine weitere Kooperation bahnt sich im militärischen Bereich an. Berichten zufolge sei Rabat an Israels Verteidigungssystem »Iron Dome« interessiert. Marokko ist in einen sich militarisierenden Konflikt mit dem Nachbarland Algerien über das umstrittene Gebiet Westsahara verwickelt.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025