Tel Aviv

Anklage: Vom Iran für Mordanschlag auf Netanjahu rekrutiert?

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: picture alliance/dpa

In Israel ist ein israelischer Staatsbürger verhaftet und angeklagt worden, der vom Iran für einen Mord an hochrangigen Regierungsvertretern angeworben worden sein soll. Ziel soll die Tötung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant oder des Chefs des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, gewesen sein, wie die israelische Polizei und der Schin Bet mitteilten. Bei dem Verdächtigen handelt es sich den Angaben nach um einen israelischen Juden.

Der Geschäftsmann habe längere Zeit in der Türkei gelebt und dort auch Kontakte zu Iranern gehabt. Er sei in den vergangenen Monaten für Treffen mit Vertretern des iranischen Geheimdienstes zweimal über die Türkei in den Iran geschmuggelt und für die Mordpläne auch bezahlt worden, hieß es. Der Israeli wurde demnach bereits vergangenen Monat festgenommen. Nun sei auch Anklage gegen ihn erhoben worden.

Morde an Regimekritikern

Die Mordvorhaben seien als Rache für die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran, die Israel zugeschrieben wird, geplant worden. Bei den gemeinsamen Treffen sollen die iranischen Beamten dem Israeli demnach auch vorgeschlagen haben, Russen oder Amerikaner ausfindig zu machen, die bereit seien, Kritiker des iranischen Regimes in Europa oder den USA zu ermorden.

Der Schin Bet hatte bereits am Dienstag mitgeteilt, einen Bombenanschlag der libanesischen, mit dem Iran verbündeten Terrororganisation Hisbollah auf einen ehemaligen ranghohen Sicherheitsvertreter Israels vereitelt zu haben. Die Attacke sei in den kommenden Tagen geplant gewesen. Wer Ziel dieses Angriffs war, wurde nicht mitgeteilt.

Der Iran und die Hisbollah sehen Israel derweil als Drahtzieher hinter den Explosionen elektronischer Kommunikationsgeräte im Libanon. Dabei wurden in den vergangenen Tagen mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 3000 weitere verletzt, darunter zahlreiche Mitglieder der Hisbollah. Israels bekannte sich nicht zu dem Angriff. dpa/ja

Ramat Gan

Die heimlichen Heldinnen und Helden

Wie gingen die Menschen in Elternheimen mit den ständigen Raketenalarmen um? Ein Mitarbeiter berichtet von seinen Erfahrungen

von Oliver Vrankovic  25.06.2025

Umfrage

Likud nach Angriffen auf Irans Atomprogramm leicht gestärkt

Der TV-Sender Kanal 12 hat eine erste Wählerbefragung seit den Angriffen auf den Iran durchgeführt. Bei Neuwahlen sähe die Knesset grundlegend anders aus

 25.06.2025

Meinung

Der Richtige zur richtigen Zeit

Die Geschichtsschreibung wird in 20 Jahren womöglich feststellen, dass Israels Premier Netanjahu das jüdische Volk vor einer erneuten Vernichtung gerade noch rechtzeitig bewahrt hat

von Helmut Kuhn  25.06.2025

Interview

»Ziel erreicht«

Matan Kahana über die Waffenruhe, den Erfolg der Angriffe auf den Iran und seinen ganz persönlichen Blick auf die Mission der israelischen Luftwaffe

von Detlef David Kauschke  25.06.2025

Konflikt

»Dieser Krieg ist vorbei«

Israel und Iran haben nach zwölf Tagen intensiver Kämpfe einer Waffenruhe zugestimmt – auch nach massivem Druck von US-Präsident Trump auf Premier Netanjahu

von Sabine Brandes  25.06.2025

Israel

Raketen und Routine

Zwischen Sirenen, Schlaflosigkeit und der Sehnsucht nach Normalität: Wie unsere Korrespondentin in Tel Aviv während der Angriffe des Iran Familie, Beruf und Hoffnung im Ausnahmezustand zusammengehalten hat

von Sabine Brandes  25.06.2025

Essay

Aber das Völkerrecht!

Von vielen deutschen Journalisten und anderen »Israelkritikern« wird die überstaatliche Rechtsordnung einseitig gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht. Derweil verschanzen sich hinter dem Ruf nach Völkerrecht die Mörder

von Philipp Peyman Engel  25.06.2025

Gazastreifen

Sieben Soldaten bei Hamas-Angriff getötet

Terroristen platzierten eine Bombe an dem Schützenpanzer, in dem die sieben Männer saßen

 25.06.2025

Gesprächsfetzen

Morgens, vier Uhr, im Bunker

Unsere Israel-Korrespondentin hat im Schutzraum unter der Erde gelauscht

von Sabine Brandes  25.06.2025