Carmel-Brand

Alarm, Alarm, Alarm

Feuerwehr braucht Hilfe Foto: Flash 90

Der Bericht zum Zustand der Feuerwehr ist da. Und auf 38 Seiten wird darin die Wahrheit über kontinuierliche Vernachlässigung und Ignoranz aller Verantwortlichen öffentlich gemacht. Der staatliche Kontrolleur Micha Lindenstrauss verschonte in seinem Papier niemanden: Vom Innen- über den Finanz- und Verteidigungsminister bis zu Premier Benjamin Netanjahu bescheinigte er allen ein Versagen auf ganzer Linie. »Die zivile Bevölkerung ist im Notfall auf sich allein gestellt«, fasste er zusammen. Während im Brandgebiet auf dem Carmel weiter mit allen Kräften aufgeräumt wird, gerät die politische Führung in Jerusalem zusehends in Erklärungsnot.

Bus Derweil ist die Opferzahl des verheerenden Feuers auf 43 angestiegen: Jalal Bissan, ein 29-jähriger Angestellter des Gefängnisdienstes, erlag am Wochenende seinen schweren Verletzungen im Haifaer Krankenhaus. Er saß in dem Bus, in dem die meisten Menschen ihr Leben verloren.

Eine Woche nach dem endgültigen Löschen des Großbrandes offenbaren sich auch die wahren finanziellen Schäden. Re-
gierungsmitglieder sprechen von zwei Milliarden Schekel (etwa 400 Millionen Euro) an Werten, die in Flammen aufgingen. In den angegebenen Kosten ist noch keine Aufstockung des Feuerwehrbudgets dabei, um Löschflugzeuge zu kaufen oder eine einheitliche Behörde einzurichten. Diese Summe wird auf weitere zwei Milliarden Schekel geschätzt.

Ob der verheerende Brand hätte verhindert werden können, erklärt der Lindenstrauss-Bericht nicht. Er resümiert jedoch, dass die gesamte politische Führungsebene die Augen vor der Realität verschloss. Komplett durchgefallen ist Innenminister Eli Yishai. Er sei derjenige, den die Schuld treffe, schreibt Lindenstrauss. »Ich sehe es als richtig an, die israelische Regierung und den Premierminister über die kontinuierlichen Unterlassungen zu informieren, für die das Innenministerium und allen voran der Mann an dessen Spitze verantwortlich ist.« Ehud Barak, dem als Verteidigungsminister die Sicherheitskräfte unterstehen, wird mit dem wenig schmeichelhaften Attribut »realitätsfremd« bezeichnet. Und der Ministerpräsident selbst habe stets die »Entscheidungen auf morgen verschoben, wenn heute etwas hätte getan werden müssen«.

Libanon

Israelische Armee tötet mutmaßlichen Nasrallah-Nachfolger

Haschim Safi al-Din war ein Cousin Nasrallahs und gehörte dem Exekutivrat der Terror-Miliz an

 22.10.2024

Krieg gegen Israel

Hisbollah: Stecken hinter Angriff auf Netanjahus Haus

Die Terrormiliz hat den Drohnenangriff auf das Privathaus des israelischen Ministerpräsidenten am Samstag für sich reklamiert

 22.10.2024

Nahost

Bericht: Israels Bodenoffensive im Libanon könnte bald enden

Ein Abzug der Truppen muss aus Sicht der Armee von einer politischen Vereinbarung flankiert werden

 22.10.2024

Nahost

Blinken trifft Netanjahu

Die USA unternehmen einen neuen Versuch, die Lage zu deeskalieren

 22.10.2024

Israel

»UNIFIL ist ein Versagen ersten Ranges«

Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, rechnet mit der Blauhelm-Mission ab

 22.10.2024

Gaza

Hamas schießt auf Flüchtlinge

Verletzte Bewohner wurden von IDF-Sanitätern behandelt

 22.10.2024

Beirut

Hisbollah-Gold soll unter Krankenhaus gebunkert sein

Der Krankenhaus-Chef bestreitet die Existenz eines Geldverstecks unter der Klinik

 22.10.2024

Israel

Polizei: Spionagering des Iran ausgehoben

Sieben Personen aus Haifa und Umgebung sollen »sensible Informationen« gesammelt haben

 22.10.2024

Jerusalem

Schatztruhe der Worte

Die Nationalbibliothek hat ein neues Zuhause. Neben literarischen Werken gibt es auch Musikaufnahmen, Nachlässe, Landkarten, Plakate und Orientalia zu bestaunen

von Sabine Brandes  21.10.2024