Antisemitismus

Ägypten: Israelisches Model aus Hotel geworfen - wegen ihrer Herkunft

Vergangene Woche hatte das Model noch Bilder aus Ägypten auf ihrem Instagram-Account gepostet, der letzte Beitrag aus Kairo wurde am Sonntag veröffentlicht. Die Fotos zeigen sie unter anderem lächelnd vor den berühmten Pyramiden von Gizeh. Foto: picture alliance / Westend61

Der Frieden zwischen Israel und Ägypten hält schon seit mehr als vier Jahrzehnten. Warm war er nie. Wie kalt die zwischenmenschlichen Beziehungen allerdings tatsächlich sind, zeigt ein Zwischenfall aus Kairo: Vor einigen Tagen wurde das berühmte Model Shay Zanco aus einem Hotel in der ägyptischen Hauptstadt geworfen. Der Grund: Die junge Frau ist Israelin. Das berichtet zahlreichen Medien.

Zanco gehört zu den erfolgreichsten Models Israels, das weltweit arbeitet, unter anderem mit Vogue und Victoria’s Secret. Sie war nach Ägypten für einen Auftritt des Rappers Travis Scott gereist, der sie eingeladen hatte, ihn auf der Tour zu begleiten.

NACHBARLAND Nachdem das Konzert, das eigentlich Ende Juli stattfinden sollte, abgesagt worden war, entschied Zanco, noch etwas in dem Nachbarland ihrer Heimat zu bleiben. Sie habe sich die Sehenswürdigkeiten anschauen und das Beste aus der Zeit machen wollen.

In der vergangenen Woche hatte sie noch Bilder aus Ägypten auf ihrem Instagram-Account gepostet, der letzte Beitrag aus Kairo wurde am Sonntag veröffentlicht. Die Fotos zeigen sie unter anderem lächelnd vor den berühmten Pyramiden von Gizeh. »Die Utopie ist immer dort, wo du bist«, schreibt sie dazu.

»Als es einen Moment gab, in dem sie nicht von Travis Scotts Team begleitet wurde, forderte man sie auf, sofort das Hotel zu verlassen.«

israelische website walla!

Was dann für sie Realität wurde, hätte sie sich niemals vorstellen können, wie sie später angab. Einen Tag nach ihrer Ankunft stellte das Hotelpersonal fest, dass sie Israelin ist. »Und als es einen Moment gab, in dem sie nicht von Travis Scotts Team begleitet wurde, forderte man sie auf, sofort das Hotel zu verlassen«, schrieb die Walla!.

ANTISEMITISMUS »Ich war sehr gestresst und fühlte mich wirklich gedemütigt«, beschrieb Zanco ihre Gefühlslage im Anschluss. »In den vier Jahren, in denen ich im Rampenlicht stehe, habe ich keinerlei Antisemitismus gespürt. Ich hatte niemals irgendwelche Probleme, weil ich Jüdin und Israelin bin.« Aber dieses Mal sei es anders gewesen.

Sie habe nach diesem Vorfall das Hotel umgehend verlassen, und sei regelrecht zum Flughafen »geflüchtet«, wie sie erzählte. »Der einzige Abflug an dem Flughafen von Kairo zu dieser Zeit ging nach Paris, und den habe ich genommen – obwohl ich eigentlich am nächsten Morgen zu einem Fotoshooting in Barcelona musste.«

Anteilnahme

Wie El Al an Bord ihrer Flugzeuge auf die Freilassung der drei israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas reagierte

 19.01.2025

Geisel-Abkommen

Zynische Inszenierung des palästinensischen Terrors: Hamas verbreitet Propagandavideo über Geisel-Freilassung

Drei Frauen sitzen lächelnd im Fahrzeug, erhalten Tüten mit »Andenken« und eine »Freilassungsentscheidung«. In Israel wird das Video als zynische Inszenierung der Terrororganisation betrachtet

 19.01.2025

Kommentar

Bleibt stark, Emily, Romi und Doron!

Die drei jungen Frauen sind endlich in Israel. Emily Damari gab nach ihrer Freilassung ein Zeichen, das ihren Schmerz zeigt – aber viel mehr noch ihre Kraft

von Katrin Richter  19.01.2025

Geisel-Deal

Nach 15 Monaten schließen die Mütter ihre Töchter in die Arme

Fotos und Videos zeigen die drei freigelassenen jungen Frauen nach ihrer Ankunft in Israel. Im Land herrscht Euphorie

von Sabine Brandes  19.01.2025

USA

Biden: Geiselfreilassung wichtiger Schritt, mehr Einsatz nötig

Der US-Präsident begrüßt die Freilassung von israelischen Geiseln – und mahnt, dass der Friedensprozess langwierig bleibt

 19.01.2025

Geisel-Deal

»Sie sind frei!«

Nach 471 Tagen sind Doron Steinbrecher, Emily Damari und Romi Gonen endlich nach Hause gekommen. In Israel brechen die Menschen in Jubel aus

von Sabine Brandes  19.01.2025

Geisel-Deal

Präsident Herzog: »Die gesamte Nation freut sich über eure Rückkehr«

Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher sind nach 471 Tagen Geiselhaft zurück in Israel

 19.01.2025

Gaza-Krieg

Bericht: Israelische Geiseln in gutem Zustand

Mehr als 15 Monate waren die drei jungen Frauen in der Gewalt der Hamas. Zumindest physisch sollen sie einem Bericht zufolge weitgehend unversehrt sein

 19.01.2025

Geisel-Deal

Doron, Emily und Romi sind zu Hause

Am Sonntagabend sind die ersten drei Geiseln in Israel angekommen. Was ist über die drei weiblichen Entführten und ihr Schicksal bekannt?

von Sabine Brandes  19.01.2025 Aktualisiert