Konflikt

Abbas will Kooperation beenden

Palästinenserpräsident Abbas Foto: Flash 90

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas will sämtliche Kooperationen mit Israel beenden. Nach dem Abriss der illegal gebauten Wohnhäuser im Ost-Jerusalemer Viertel Sur Baher soll diese Ankündigung auch umgesetzt werden, da die »Besatzungsbehörde darauf beharrt, alle unterschriebenen Vereinbarungen zu negieren«, so Abbas. Mit »Besatzungsbehörde« ist Israel gemeint.

Der Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) kündigte dies nach dem Abriss der Häuser in der Nähe der Sicherheitsmauer an. Er lamentierte über die »Gewaltanwendungen gegen unser Volk«. Verschiedene Länder hatten das Vorgehen der israelischen Regierung kritisiert, darunter die Europäische Union.

vereinte nationen Einen Tag zuvor hatten die USA im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Einbringung blockiert, die die Demolierungen verurteilt hätte. PA-Premierminister Mohammad Shtayyeh erklärte daraufhin, dass die Palästinenser nun vor den Internationalen Gerichtshof ziehen wollen. Seit Monaten bereits haben sich die Beziehungen zwischen Jerusalem und Ramallah immer weiter verschlechtert.

Der Oberste Gerichtshof hatte zuvor entschieden, dass die Häuser von der israelischen Armee abgerissen werden dürfen. Sicherheitsminister Gilad Erdan hatte betont, dass sie illegal erbaut und zudem zu nah an der Sicherheitsbarriere lägen, was ein Risiko darstelle. Als besonders problematisch allerdings wurde angesehen, dass die Gebäude in einem Gebiet liegen, dass der Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde unterliegt.

komitee Abbas wolle jetzt ein spezielles Komitee einsetzen, das untersuchen soll, welche Schritte nötig sind, um die Kooperationen zu beenden. Allerdings erklärte er nicht, welche Zusammenarbeit konkret aufgekündigt werden soll. Jerusalem und Ramallah arbeiten seit Jahren in verschiedenen Bereichen eng zusammen, vor allem im Sicherheitsbereich, bei der Wasserversorgung und in der Landwirtschaft. Die Beendigung der Kooperationen zwischen den Sicherheitsbehörden auf beiden Seiten könnte die Lage im Westjordanland destabilisieren, meinen Experten.

Abbas jedoch hatte bereits mehrere Male zuvor das Ende »jeglicher Kooperation« angedroht und nie umgesetzt. Denn von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten.

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025

Nahost

Finanziert Katar den Wiederaufbau in Gaza?

Angeblich hat Israel grundsätzlich zugestimmt, dass Gelder aus dem Golfemirat bereitgestellt werden können

von Sabine Brandes  10.07.2025

Washington

Netanjahu: »Kein Geiseldeal um jeden Preis«

Von den 50 verschleppten Menschen in der Gewalt der Hamas sollen 20 noch am Leben sein

von Sabine Brandes  10.07.2025