Gaza

Mutmaßlich 47 Tote bei Angriffen auf Chan Junis

Palästinenser an der Stelle eines israelischen Luftangriffs in Chan Yunis Foto: copyright (c) Flash90 2023

Bei israelischen Angriffen in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer Klinik seit Samstag mindestens 47 Menschen getötet worden. Dies ging aus einer am Sonntag veröffentlichten Statistik des von der Hamas kontrollierten Nasser-Krankenhauses hervor. Die Zahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Darüber hinaus unterscheiden die aus dem Gazastreifen veröffentlichen Angaben nicht zwischen Zivilisten und Hamas-Terroristen. Ein Fotograf berichtete jedoch der Deutschen Presse-Agentur, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Ein Bild zeigte, wie ein Vater den Leichnam seines kleinen Sohnes im Arm hielt. Die israelische Armee veröffentlichte bisher keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

Israel geht nach Medienberichten davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif sich in Chan Junis aufhalten. Sie gelten als Hauptverantwortliche für das verheerende Massaker am 7. Oktober in Israel mit rund 1200 Toten.

Der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte dem Nachrichtensender Euronews, in Chan Junis liege »das eigentliche Hauptquartier der Hamas«. Die Führung verstecke sich dort. »Sie haben Bunker, sie haben Kommandopositionen, sie haben Abschussrampen.« Olmert sprach sich dafür aus, direkt nach dem Krieg Verhandlungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde über eine Zwei-Staaten-Lösung aufzunehmen. Gaza müsse Teil eines palästinensischen Staates werden. Sein Amtsnachfolger Benjamin Netanjahu lehnt dies jedoch ab. Netanjahu sagte am Samstagabend, in ihrer gegenwärtigen Form sei die Autonomiebehörde nicht in der Lage, die Kontrolle im Gazastreifen zu übernehmen. dpa/ja

Naher Osten

Erstes offizielles Treffen zwischen Israelis und Libanesen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will eine Grundlage für Beziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon schaffen

 03.12.2025

Geiseldeal

»Funde« aus dem Gazastreifen stammen nicht von einer Geisel

Die Terroristen der Hamas hatten behauptet, es handele sich um die sterblichen Überreste einer Geisel. Forensiker widersprechen dem

 03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025