Entlang der Jerusalemer Altstadtmauer haben israelische Archäologen einen in Fels gehauenen Graben ausgegraben. Die Verteidigungsanlage stamme aus dem zehnten Jahrhundert, möglicherweise sie noch älter, teilte die israelische Antikenbehörde am Mittwoch mit.
Bei den Grabungen im Vorfeld von Infrastrukturarbeiten entlang der nördlichen Altstadtmauer wurde demnach auch ein in den Fels geritzter Handabdruck gefunden. Seine Bedeutung oder Funktion gebe den Forschern Rätsel auf, hieß es.
Der freigelegte Graben ist nach Angaben des Grabungsleiters Zubair Adawi Teil einer Verteidigungsanlage, die die gesamte Altstadt Jerusalems umgibt. Er ist rund zehn Meter breit, zwischen zwei und sieben Metern tief und sollte eine Annäherung möglicher Feinde an die Stadtmauer verhindern, so Adawi.
Die Vorgänger der heutigen Mauern und Tore der Altstadt aus dem 16. Jahrhundert seien »viel stärker« gewesen, erklärte der für Jerusalem zuständige Regionaldirektor der Behörde, Amit Re’em.
Zusätzlich zu dem Graben und zwei Verteidigungsmauern habe es im Mittelalter in den Befestigungsanlagen geheime Tunnel gegeben, durch die die Verteidiger der Stadt Zugang zum Verteidigungsgraben gehabt hätten. Entsprechende Beschreibungen finden sich laut Re’em bei Historikern, die die Ankunft der Kreuzfahrer im Ersten Kreuzzug dokumentieren. kna