München

»Verpflichtung für die Zukunft«

Die Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) München und Oberbayern haben den Vorstand kräftig durcheinander gewirbelt. Etliche neue Gesichter tauchen im neuen Vorstand auf, etliche bekannte sind nicht mehr vertreten. Nur Charlotte Knobloch, die Präsidentin, stand bei den Wahlen und in der Gunst der Gemeindemitglieder außerhalb jeglicher Diskussion. Sie erzielte einen überwältigenden Erfolg und wird demnach auch in den nächsten vier Jahren an der Spitze der Kultusgemeinde stehen.

»Natürlich freue ich mich, aber mir ist sehr bewusst, welches Vertrauen die Mitglieder der IKG in mich setzen, wenn sie mir stellvertretend ihre Stimme geben. Dafür bin ich sehr dankbar, denn es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Es ist für mich eine große Verpflichtung«, sagt die Frau, die seit über 30 Jahren die Geschicke der Gemeinde in die richtigen Bahnen lenkt und längst zu einer Institution, zur viel beachteten »Stimme der Juden«, geworden ist – weit über die Grenzen Münchens, Bayerns und Deutschlands hinaus.

Überzeugungen Das Gewicht, das Charlotte Knobloch im politischen und gesellschaftlichen Leben ihrer Heimatstadt München mit ihrem Engagement und ihren Überzeugungen in die Waagschale werfen kann und das sie für das Präsidentenamt prädestiniert, stand am Montagabend auch für die neu- oder wiedergewählten Vorstandsmitglieder außer Frage: 14 von 15 möglichen Stimmen bei einer Enthaltung für die bisherige und neue Präsidentin Charlotte Knobloch – mehr geht (fast) nicht.

In der Gemeinde engagiert und bekannt und nun als Vizepräsidenten an die Seite von Charlotte Knobloch gewählt: Yehoshua Chmiel, schon einmal im Vorstand und konsequenter Verfechter jüdischer und israelischer Interessen, sowie Ariel Kligman, zuletzt IKG-Beauftragter für Integration und ebenfalls ein Rückkehrer in das Vorstandsgremium, jetzt gleich als Vizepräsident. Die beiden lösen Judith Epstein und Michael Fischbaum im Führungstrio ab.

In der konstituierenden Sitzung des neuen Vorstands am Montagabend wurden Chmiel und Kligman ohne Gegenstimme zu neuen Vizepräsidenten bestimmt. Das bisher aus drei Personen bestehende Präsidium wird im kommenden Jahr erweitert. Es ist der Wunsch der Präsidentin, dass Marian Offman, der dem IKG-Vorstand bisher angehörte und im Münchner Stadtrat sitzt, dann weiterer Vizepräsident der Gemeinde wird. Er erhielt bei den Wahlen etliche Stimmen, die meisten nach Charlotte Knobloch, die als einzige der 25 Kandidatinnen und Kandidaten mehr als 1000 Stimmen bekam.

erfahren »Ich glaube, dass die Kultusgemeinde mit der neuen Mannschaft gut für die Zukunft gerüstet ist«, blickt die alte und neue Präsidentin auf die personellen Änderungen in der Führungsetage der Gemeinde. »Das sind erfahrene Menschen, die wissen, worauf es ankommt«, sagt Charlotte Knobloch über ihre beiden neuen Vizepräsidenten.

Weitere Impulse verspricht sie sich, wenn Marian Offman im nächsten Jahr das Präsidium erweitert. Die Ausrichtung ihrer Arbeit scheint dagegen gleich geblieben zu sein: »Wir müssen an die Zukunft denken, wenn wir heute Entscheidungen treffen.«

Das Stimmergebnis im Einzelnen:

1. Charlotte Knobloch 1075
2. Marian Offman 757
3. Peter Guttmann 726
4. Talia Presser 713
5. Yehoshua Chmiel 708
6. Judith Epstein 682
7. Vera Szackamer 673
8. Professor Moris Lehner 660
9. Peter Snopkowski 660
10. Ariel Kligman 598
11. Markus Baur 593
12. Eugen Alter 587
13. Anita Kaminski 566
14. Abi Pitum 528
15. Daniel Salzer 517

Hannover

Dieser Star wird Juror bei der Jewrovision

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt. Nun soll Mike Singer die Kids auf der Jewrovision bewerten

 26.03.2024

Berlin

Purim für Geflüchtete

Rabbiner Teichtal: »Jetzt ist es wichtiger denn je, den Geflüchteten die Freude am Feiertag zu bringen«

 21.03.2024

Centrum Judaicum Berlin

Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Im April, Mai, August, September und Oktober werden die entsprechenden Filme gezeigt

 20.03.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 18.03.2024

Stiftungsgründung

Zentralrat der Juden ordnet Rabbinerausbildung neu

Das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College sollen durch eine neue Trägerstruktur abgelöst werden - mit Unterstützung der staatlichen Zuwendungsgeber

 26.02.2024

Streit um Wahlordnung

Gericht: Stimmrecht Berlins im Zentralrat aussetzen

Weitere Sanktionen gegen die Berliner Gemeinde könnten folgen

von Michael Thaidigsmann  23.02.2024

Zentralrat

Jüdische Gemeinde zu Berlin jetzt im Präsidium

Zuvor hatte es Streit zwischen der Gemeinde und dem Zentralrat der Juden gegeben

 20.02.2024

Frankfurt am Main

Kein Davidstern mehr auf dem Umschlag

Die Jüdische Gemeinde hat aus Sicherheitsgründen seit dem 7. Oktober einiges geändert

von Michael Thaidigsmann  21.12.2023

Ausstellung

Jüdische Gemeinde Frankfurt zeigt Schau zum 75. Jubiläum

Kapitel heben acht Entwicklungsschritte und Schwerpunkte des Wiederaufbaus jüdischen Lebens in Frankfurt hervor

 19.12.2023