München

Porträt einer Partisanin

Sprach über den Film: die Jiddistin Evita Wiecki Foto: Marina Maisel

Seit einigen Jahren ist das NS-Dokumentationszentrum ein fester Bestandteil der Jüdischen Filmtage der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Dort werden regelmäßig Filme gezeigt. Diesmal war es die Dokumentation Liza ruft!, das Porträt einer jüdischen Partisanin. Die Veranstaltung, die auch Gelegenheit zu einer Diskussion bot, stieß auf große Resonanz.

Der Berliner Regisseur Christian Carlsen begleitete die heute 95-jährige jiddischsprachige Fanja Brancowskaja in einem bewegenden Filmporträt auf ihren Lebensspuren nach Litauen – in das ehemalige Wilnaer Ghetto, in die Wälder um Vilnius und an die Massenerschießungsstätte in Ponar.

litauen Dabei zeigte sich, so Regisseur Carlsen, dass die Vergangenheit alles andere als vergangen ist. Seit rund zehn Jahren gebe es undurchsichtige Manöver des litauischen Staates, die auf eine Rufschädigung der früheren sowjetischen Partisanen zielen, sowie publizistische Angriffe aus rechtsnationalen Kreisen gegen Fanja Brancowskaja.

Liza ruft! ist ein politischer Dokumentarfilm über den Holocaust, den jüdischen Widerstand und den aktuellen Stand der Erinnerungspolitik in Litauen. Im Gespräch mit Fanja Brancowskaja, ihren Angehörigen und Weggefährten zeichnet der Film das lebendige Bild einer beeindruckenden Frau, die beides ist: ein Opfer fortwährender Verfolgung und ebenso eine streitbare Akteurin im Kampf um Aufklärung.

Im Anschluss an die Filmvorführung diskutierten die Jiddistin Evita Wiecki von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Filmemacher und Historiker Christian Carlsen sowie der Historiker Frank Bajohr vom Institut für Zeitgeschichte München–Berlin. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem IKG-Kulturzentrum, dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München und dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU München statt.

Sachsen

Zahlreiche Spenden für Rettung von Synagogen-Relikt

Baumaßnahmen für die Sicherung des Mauerrests sollen im kommenden Frühjahr beginnen

 09.07.2024

Potsdam

Neues Synagogenzentrum vor Einweihung

Zu dem Festakt wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet

 04.06.2024

Berlin

Mehrere Hundert Menschen bei bunter Lag-BaOmer-Parade

Rabbiner Yehuda Teichtal: Starkes Zeichen für fried- und respektvolles Miteinander

 27.05.2024

Boris Schulman

Dieses Jahr ist Jom Haschoa anders

Zum Tag des Gedenkens an die Schoah reflektiert unser Autor die Bedeutung des Heimatbegriffs in Bezug auf Deutschland und Israel

von Boris Schulman  07.05.2024

Oldenburg

Brandanschlag auf Synagoge: Erste Hinweise auf Tatverdächtigen

Für Hinweise, die zur Tataufklärung führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt

 06.05.2024

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024