70 Jahre Israel

Party und Plakate

Ich finde es schön, dass WIZO 70 Jahre Israel feiert», sagt Miriam Adlhoch. Die junge Frankfurterin ist Mitglied der zionistischen Frauenorganisation. Am vergangenen Mittwoch war sie unter den etwa 200 Gästen der Jubiläumsveranstaltung im Badias Schirn Café, das in Israels Farben festlich dekoriert war. «Es sind viele Freunde da – und Familie», freut sich Adlhoch.

Der Einladung der WIZO-Frauen folgten unter anderem auch Dieter Graumann, ehemaliger Präsident des Zentralrats der Juden, Johnny Klinke, Direktor des «Tigerpalast Varieté», Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, und Uwe Becker (CDU), Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Frankfurt.

Warum die Veranstaltung als Party angelegt war, erklärte Cathy Miller vom Vorstand der WIZO-Gruppe Frankfurt: «Wir möchten die Liebe, die wir zu Israel empfinden, zum Ausdruck bringen.» Doch auch der gute Zweck kam nicht zu kurz. Mit dem Erlös unterstützt WIZO die Kindertagesstätte in Givat Yearim bei Jerusalem.

Motto Der Abend stand unter dem Motto «70 Jahre Israel in 70 Plakaten». Seit zweieinhalb Jahren sammeln die Artdirektorin Henrietta Singer und die Drehbuchautorin Sara Neuman herausragende Beispiele israelischer Plakatkunst. Kürzlich haben sie das Projekt in ein liebevoll gestaltetes Buch gefasst. Jedes Jahr seit der Staatsgründung 1948 wird von einem Plakat illustriert und mit Text begleitet. Für Singer und Neuman sind die oftmals politischen Poster ein Zeitfenster, «das Gesicht einer Nation».

Sara Neuman wurde in Jerusalem geboren und wuchs dort auf, Henrietta Singer kam aus Osnabrück nach Frankfurt. So konnten sie unterschiedliche Blickwinkel und Prägungen einbringen.

«70 Jahre Israel in 70 Plakaten» ist zugleich eine Wanderausstellung. Ihre erste Station hatte sie Anfang Mai im Frankfurter Römer. Eröffnet wurde sie unter anderem von Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel. Weitere Stationen seien geplant, kündigen Singer und Neuman an. In dem Café, das zwischen Römerberg und der Frankfurter Altstadt liegt, sorgte eine Beamerprojektion von 15 israelischen Plakaten für zeithistorisches Kolorit.

Israelische Küche Gastgeberin der Jubiläumsparty war Badia Ouahi, die das Café vor zweieinhalb Jahren übernommen hat. Als die WIZO-Frauen bei ihr anfragten, lautete ihre klare Antwort: «Machen wir!» Vor 20 Jahren hatte sich Ouahi, die aus einer marokkanischen Berberfamilie stammt, während einer Jugendreise in Israel verliebt. Auch habe sie viele jüdische Freunde und Kollegen, sagt Ouahi. Für ihr Café lautet die Devise daher: «Wir machen hier einen Hauch israelischer Küche.» So konnten die Gäste ein vegetarisches Menü mit viel Gemüse, mediterranem Salat, Pita-Brot und Hummus genießen. DJ Sivan Neuman begleitete den Abend musikalisch und sorgte mit einer Mischung aus israelischen Klängen und tanzbaren Pop- und Rockhits für Stimmung.

Der offizielle Teil der Party fiel kurz aus. Nicole Faktor, Vizepräsidentin der WIZO Deutschland, begrüßte die Gäste und Vertreter der Frankfurter Gemeinde. Worte der Anerkennung fand sie für die Gastgeberin Badia Ouahi: «Ein toller Anfang ist gemacht! Ich glaube, du wirst uns nicht so schnell los», fügte Faktor hinzu.

Frauenrechte Cathy Miller sprach über Israels herausgehobene Stellung als einzige Demokratie im Nahen Osten. Sie hob außerdem Israels Pionierrolle in Sachen Frauenrechte hervor. In vielerlei Hinsicht sei der jüdische Staat «ein Zentrum der Freiheit und Vielfalt».

Auf die Ansprachen folgte die Tombola-Auslosung. Der erste Preis war ein Plakat des Bauhaus-Schülers Moshe Raviv-Voro-
beichic aus dem Gründungsjahr 1948, das eine Soldatin und einen Soldaten vor der israelischen Flagge zeigt. Ein signiertes Buch 70 Jahre Israel in 70 Plakaten und ein Brunch-Gutschein fanden ebenfalls glückliche Gewinner. Schon drehte DJ Sivan Neuman die Musik lauter, und immer mehr Gäste kamen auf die Tanzfläche. Für besonders ausgelassene Stimmung sorgte Nettas ESC-Gewinnersong «Toy». Bis in den späten Abend rockte WIZO die Location.

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024

Jewrovision

Perfekter Auftritt

Der Countdown zur 21. Jewrovision läuft. Rund 1300 Teilnehmer und Gäste aus den deutschen Gemeinden purzeln in Hannover aus den Bussen und bereiten sich auf das große Finale am Sonntag vor: Time to Shine!

von Sophie Albers Ben Chamo  29.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt

 26.03.2024

Berlin

Purim für Geflüchtete

Rabbiner Teichtal: »Jetzt ist es wichtiger denn je, den Geflüchteten die Freude am Feiertag zu bringen«

 21.03.2024

Centrum Judaicum Berlin

Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Im April, Mai, August, September und Oktober werden die entsprechenden Filme gezeigt

 20.03.2024

Stiftungsgründung

Zentralrat der Juden ordnet Rabbinerausbildung neu

Das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College sollen durch eine neue Trägerstruktur abgelöst werden - mit Unterstützung der staatlichen Zuwendungsgeber

 26.02.2024