Köln

Kunst verbindet

Alle 130 Stühle im Versammlungsraum der Kölner Synagoge waren belegt. Vier Wände waren mit 28 großformatigen künstlerischen Bildern gestaltet – nach zweimonatiger Vorbereitung präsentierte das elfköpfige Kölner WIZO-Team ein israelisches Kunstprojekt, an dem Jüdinnen, Musliminnen und Christinnen beteiligt waren.

Kreativität Neben der künstlerischen Kreativität – fokussiert auf das Motto des für alle drei Religionen symbolreichen Olivenbaums – sollte über die multikulturellen Begegnungen von am Malen interessierten Frauen ein gemeinsamer Weg zur Koexistenz geschaffen werden. Eine der Künstlerinnen, Mashchaz Ubuyeo Zuabi aus Kfar Nin, schreibt, sie sei stolz auf ihre Teilnahme an dem Projekt: »I am very proud of our work together.« Neben der Selbstbeschreibung hängt ein gewaltiger Olivenbaum, zwischen seinen beiden Verzweigungen leuchtet eine Moschee.

Emma Gal, Mutter von vier Kindern und sechsfache Großmutter, blickt mit großer Befriedigung auf ihre neue künstlerische Tätigkeit und die hieraus erwachsenen Freundschaften. »Ich dachte immer und denke immer noch, dass es möglich ist zusammenzuleben, Juden und Araber.« Ihre Bilder seien durch ihren eigenen alten Olivenbaum in ihrem Garten inspiriert worden.

FOLGEPROJEKT In den vergangenen Jahren wurden die Bilder bereits im britischen Unterhaus, bei den Vereinten Nationen in Genf und im Europäischen Parlament ausgestellt. Die verbliebenen, bisher noch nicht verkauften Kunstwerke werden noch fünf Wochen lang in der Synagogen-Gemeinde Köln gezeigt und können dort erworben werden. Der Erlös fließt in das Folgeprojekt »Olive Tree Tomorrow«.

Die Kunstwerke werden noch fünf Wochen lang in der Synagogen-Gemeinde Köln gezeigt.

2014 fanden sich erstmals jüdische, muslimische und christliche Frauen aus Israel zu diesem außergewöhnlichen Projekt zusammen: Aus der gemeinsamen künstlerischen Arbeit sollte gemeinsames Engagement erwachsen. Dass dieses Kunstprojekt gelungen ist, zeigte sich eindrucksvoll bei der Präsentation der Bilder: Die farbenprächtigen Darbietungen von Olivenbäumen, häufig eingebunden in die umgebende Natur oder die dörfliche Umgebung, fanden großen Anklang.

Zur Eröffnung der Kunstausstellung präsentierte Cornelia Eckhoff, politische Referentin von WIZO Deutschland, einen lebhaften Filmvortrag. Gleichbehandlung aller Menschen sei für WIZO »höchste Priorität«, ergänzt durch soziales Engagement für Kinder und Familien in Israel.

VERSTÄNDNIS Eckhoff hob das Engagement von Duddu Moatty sowie Shila Cassidy, einer Kunstlehrerin aus Afula, hervor. Mit ihnen startete damals das multikulturelle Kunstprojekt. Rasch schloss sich die vierfache Mutter Hana aus dem arabischen Dorf Shagrat al-Zitun dem Projekt an, dann Ester Alexander.

Die Teilnehmerzahl stieg rasch auf 35 an – getragen von dem gemeinsamen Willen, sich nicht durch politische Konflikte von dem Weg einer gemeinsamen friedlichen Zukunft abbringen zu lassen. In gleichem Maße wuchs in der Begegnung das wechselseitige Verständnis füreinander. Das Mitbringen von hausgemachten Spezialitäten zu den Kursen durchbrach alle Fremdheit, es folgten gemeinsam gestaltete Feiern, erzählte Cornelia Eckhoff.

Berlin

»Zeichen der Solidarität«

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024

Jewrovision

Perfekter Auftritt

Der Countdown zur 21. Jewrovision läuft. Rund 1300 Teilnehmer und Gäste aus den deutschen Gemeinden purzeln in Hannover aus den Bussen und bereiten sich auf das große Finale am Sonntag vor: Time to Shine!

von Sophie Albers Ben Chamo  29.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt

 26.03.2024

Berlin

Purim für Geflüchtete

Rabbiner Teichtal: »Jetzt ist es wichtiger denn je, den Geflüchteten die Freude am Feiertag zu bringen«

 21.03.2024

Centrum Judaicum Berlin

Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Im April, Mai, August, September und Oktober werden die entsprechenden Filme gezeigt

 20.03.2024

Stiftungsgründung

Zentralrat der Juden ordnet Rabbinerausbildung neu

Das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College sollen durch eine neue Trägerstruktur abgelöst werden - mit Unterstützung der staatlichen Zuwendungsgeber

 26.02.2024