Fussball

Kicken für Kurt

Mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden und der Einweihung eines Platzes vor dem Haupteingang der Allianz-Arena in Gedenken an seinen früheren Präsidenten Kurt Landauer (1884–1961) erwies der FC Bayern München dem jüdischen Sportmanager in den vergangenen Jahren eine besondere Ehre.

Die Erinnerung an Landauer, der die Ära moderner Fußballstrukturen einleitete und den Bayern 1932 zur ersten Deutschen Meisterschaft verhalf, hält auch der TSV Maccabi mit seinem jährlichen großen Jugendfußballturnier wach. Das Sportereignis, das in diesem Jahr zum neunten Mal stattfand, ist nach Kurt Landauer benannt.

Verbundenheit Maccabi-Präsident Robby Rajber und seine Mitstreiter, die das Turnier mit über 30 teilnehmenden Mannschaften organisierten, freuten sich, dass der berühmteste Verein Bayerns auch dieses Mal mit einer Mannschaft zum sportlichen Kräftemessen antrat und damit seine Verbundenheit mit dem jüdischen Sportverein unter Beweis stellte. Standesgemäß sicherten sich die kleinen Bayern-Kicker der F1-Mannschaft (Jahrgang 2007) dann auch den Siegerpokal in dieser Altersklasse. Wie jedes Jahr durften Spieler im Alter zwischen sechs und 18 Jahren an dem Wettbewerb teilnehmen.

»Das Erlebnis ist wichtiger als das Ergebnis« – dieser Satz, der auf der Einladung des Turniers stand und das Selbstverständnis des Vereins ausdrückt, galt auch auf den Spielfeldern der Maccabi-Sportanlage an der Riemer Straße. Trotzdem durften die Maccabi-Macher stolz auf ihre Nachwuchsspieler sein, die kräftig mitmischten und es ihren Gegnern alles andere als leicht machten. In der F1-Gruppe verpassten die kleinen Maccabi-Stars nur knapp den ersten Platz. Aber in den Altersklassen D1 (Jahrgang 2003) und F2 (Jahrgang 2008) durften sie am Ende eines anstrengenden Tages die Siegerpokale in die Höhe strecken.

Zu den Gästen am Spielfeldrand, die die Begegnungen auf dem Platz und das Geschehen auf dem Vereinsgelände besonders aufmerksam, aber auch mit Wehmut verfolgten, gehörte die Familie von Jonathan Simon sel. A., einem erfolgreichen Maccabi-Sportler, der vor fünf Jahren in Südamerika tödlich verunglückte.

Vermächtnis Durch die finanzielle Unterstützung von Ronit und Andres Brandt konnte der Verein am Tag des Landauer-Turniers eine Multifunktionshalle in Betrieb nehmen, die den Namen »Jony-Halle« trägt und eine Art Vermächtnis darstellt. »In unseren Herzen ist er damit immer ganz nah bei uns«, sagte IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch am Rande der Veranstaltung.

Charlotte Knobloch ist fußballbegeistert und besucht das Kurt-Landauer-Turnier jedes Jahr. Den ernsten Hintergrund des Wettbewerbs aber lässt die IKG-Präsidentin – genauso wie der TSV Maccabi München – nie aus den Augen und findet es gut und richtig, dass mit dem Maccabi-Event die Erinnerung an Kurt Landauer und das schrecklichste Kapitel der deutschen Geschichte wachgehalten wird.

Sachsen

Zahlreiche Spenden für Rettung von Synagogen-Relikt

Baumaßnahmen für die Sicherung des Mauerrests sollen im kommenden Frühjahr beginnen

 09.07.2024

Potsdam

Neues Synagogenzentrum vor Einweihung

Zu dem Festakt wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet

 04.06.2024

Berlin

Mehrere Hundert Menschen bei bunter Lag-BaOmer-Parade

Rabbiner Yehuda Teichtal: Starkes Zeichen für fried- und respektvolles Miteinander

 27.05.2024

Boris Schulman

Dieses Jahr ist Jom Haschoa anders

Zum Tag des Gedenkens an die Schoah reflektiert unser Autor die Bedeutung des Heimatbegriffs in Bezug auf Deutschland und Israel

von Boris Schulman  07.05.2024

Oldenburg

Brandanschlag auf Synagoge: Erste Hinweise auf Tatverdächtigen

Für Hinweise, die zur Tataufklärung führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt

 06.05.2024

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024