München

Abschied, Spannung, Menschsein

Ein letztes Mal in München: Zubin Mehta Foto: Marina Maisel

Abschied

Auf der ganzen Welt haben Stardirigent Zubin Mehta und das Israel Philharmonic Orchestra jubelnden Applaus geerntet – und das seit mehr als 50 Jahren. Diese Ära ist nun vorbei. Mit einem furiosen Konzert (Beethoven, Berlioz und Pártos) verabschiedete sich der 83-jährige Maestro, der Ehrendirigent des Israel Philharmonic Orchestra auf Lebenszeit ist, jetzt von der Münchner Bühne. 250 der begehrten Karten hatte sich der Jüdische Nationalfonds KKL gesichert, der nach dem musikalischen Highlight, das sich auch IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch nicht entgehen ließ, zu einem exklusiven Empfang eingeladen hatte. Gesprächsthema war unter anderem die Förderung begabter Musiker im Musikzentrum Keshet Eilon. Wie Präsidentin Jaffa Flohr und ihr Vize Guy Katz erläuterten, möchte der KKL durch die Gestaltung eines Campusgartens und eines Amphitheaters eine inspirierende Umgebung für die jungen Künstler schaffen.  ikg

Spannung

1992 erscheint jedes Jahr im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp ein Jüdischer Almanach, seit 2001 betreut und jeweils unter ein Jahresmotto gestellt von der Publizistin und Sozialwissenschaftlerin Gisela Dachs. Humor, Essen, Musik, Israel waren schon Themen. Dieses Mal geht es um »Sex & Crime – Geschichten aus der jüdischen Unterwelt«. Auf dem Buchcover sind der Film-noir-Star Lauren Bacall (übrigens eine Cousine von Shimon Peres) und Mitglieder der »Kosher nostra« zu sehen. In den Beiträgen geht es von jüdischer Rechtsprechung und Rabbinern als Figuren im Detektivroman bis zu Porträts der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld und Ruth Westheimer. Vorgestellt wird der Band von Herausgeberin Gisela Dachs und Mitautor Michael Wuliger, langjähriger Kulturredakteur und scharfzüngiger Kolumnist der Jüdischen Allgemeinen, am Sonntag, 27. Oktober, 17 Uhr, im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz. Karten gibt es unter 089/20 24 00-491 und an der Abendkasse.  ikg

Menschsein

Letzte Chance, das Werk der Schweizer Künstlerin Miriam Cahn zu besichtigen, besteht bis einschließlich Sonntag, 27. Oktober, im Haus der Kunst. Obwohl sie »Betroffenheitskunst« ablehnt, spiegeln sich in ihrem Werk seit Ende der 70er-Jahre gesellschaftlich relevante Themen wider. Ihre verstörenden Körper- und Menschenbilder unter dem Motto »Ich als Mensch« sind täglich von 10 bis 20 Uhr, am Donnerstag sogar bis 22 Uhr, in der Prinzregentenstraße 1, zu besichtigen.  ikg

Neujahrskonzert

Mit mitreißenden Stücken jüdischer Volksmusik und festlicher Musik startet das Jewish Chamber Orchestra unter der Leitung von Daniel Grossmann ins neue Jahr. Das Neujahrskonzert 5780 findet am Donnerstag, 24. Oktober, um 20 Uhr im Prinzregententheater statt. Mitwirkende sind die Kantoren Tzudik Greenwald, David Weinbach und Roi Yitzchak Elkayam (Knabenkantor) aus Israel. Kartenbestellungen und Informationen sind über die Telefonnummer 089/12 28 95 99 oder per Mail www.jcom.de möglich.  ikg

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