Hidesheim

Hochschule vor Umbruch

»Mit der Autorität meines Amtes und meiner Person«: Christiane Dienel Foto: Holger Jacobs

Christiane Dienel soll nicht mehr Präsidentin der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim sein. Der Senat der HAWK zog am Mittwoch seine Empfehlung für eine Wiederwahl der umstrittenen Präsidentin zurück.

Hintergrund ist der viel diskutierte Umgang der Wissenschaftlerin mit Antisemitismusvorwürfen gegen die HAWK. Dienel hatte entsprechende Hinweise, wie sie unter anderem der Zentralrat der Juden vortrug, zunächst abgewehrt und sich erst spät auf externe Aufklärung eingelassen.

Antisemitismus Zu ihrem erzwungenen Rückzug vom Präsidentenamt erklärte Dienel, sie habe »mit der Autorität meines Amtes und meiner Person« die HAWK gegen Vorwürfe in Schutz genommen. Der Kern der Kritik sei ohnehin »die Frage, inwieweit die Verwendung von israelkritischen, in Einzelfällen auch die Grenze zum Antisemitismus überschreitenden Materialien« den Vorwurf des Antisemitismus gegen ein HAWK-Seminar rechtfertige.

Die Vorgänge in der HAWK haben auch den niedersächsischen Landtag erreicht. Die oppositionelle CDU fordert, dass Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) nun für umfangreiche Aufklärung der Vorwürfe sorgen solle. Ein noch von Dienel in Auftrag gegebenes Gutachten, das die Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, Stefanie Schüler-Springorum, erstellt, soll Mitte November der Hochschule übergeben werden. ja

Meinung

Die Schweiz hat die richtigen Konsequenzen aus den Terrorvorwürfen gegen die UNRWA gezogen - anders als Berlin

Ein Kommentar von unserer Redakteurin Nicole Dreyfus

von Nicole Dreyfus  25.04.2024

Berlin

JSUD fordert Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Teheran

»Ohne den Iran hätte der 7. Oktober nicht passieren können«, sagt die Vorsitzende Hanna Veiler

 25.04.2024

Virginia

Biden: »Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich«

US-Präsident Biden verurteilt antiisraelische Proteste an Universitäten

 25.04.2024

Terror

Argentinien schreibt Irans Innenminister zur Fahndung aus

Er war offenbar 1994 an dem Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum Amia beteiligt

 25.04.2024

Oranienburg

Mehr antisemitische Vorfälle in Gedenkstätte Sachsenhausen

»Geschichtsrevisionistische Tabubrüche und Grenzverschiebungen von rechts« werden registriert

 25.04.2024

USA

Antiisraelische Proteste an US-Unis weiten sich aus

Auch in Texas und Kalifornien kommt es zu Festnahmen

 25.04.2024

Berlin

Ausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz beschädigt

Kuratorin: «Auffällig, dass ausgerechnet Plakate zum israelbezogenen Antisemitismus beschädigt wurden«

 24.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024