Internationaler Strafgerichtshof

Zwei Länder fordern Ermittlungen gegen Hamas und Israel

Mexikos Außenministerin Alicia Barcena Ibarra Foto: picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY

Mexiko und Chile haben den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (Niederlande) aufgefordert, Ermittlungen gegen Israel und die Hamas wegen möglicher Kriegsverbrechen aufzunehmen.

Mexikos Außenministerin Alicia Bárcena Ibarra zufolge, sei der Strafgerichtshof ein angemessenes Forum, um Verantwortung für mögliche Verbrechen zu klären, egal »ob sie von Agenten der Besatzungsmacht oder der besetzten Macht verübt werden«.

Dabei ist Israel seit 2005 keine Besatzungsmacht im Gazastreifen. Die Hamas ist auch keine »besetzte Macht«, sondern eine Terror-Organisation, die Israel am 7. Oktober mit dem schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust den Krieg erklärt hat. Seitdem führt Israel eine Bodenoffensive gegen die Hamas im Gazastreifen.

Mexiko beruft sich in seinem Schreiben an den Strafgerichtshof auf zahlreiche Berichte der Vereinten Nationen über Vorfälle, bei denen es sich um Kriegsverbrechen handeln könnte. Chiles Außenminister Alberto van Klaveren sagte am Donnerstag, sein Land sei »interessiert daran, Untersuchungen über jedes mögliche Kriegsverbrechen zu unterstützen.«

Die Terroristen der Hamas haben ihre Kriegsverbrechen selbst dokumentiert. Sie filmten sich dabei, wie sie am 7. Oktober 1200 Israelis, darunter sogar Kinder, massakrierten und mehr als 250 Menschen als Geiseln nahmen. Einige von ihnen wurden sogar in Krankenhäusern gefangen gehalten. Die Terroristen schreckten auch nicht davor zurück, israelische Soldaten aus Kliniken und Schulen heraus zu beschießen.

Im Falle Israels dürfte es schwerer sein, Kriegsverbrechen zu beweisen. Es gehört nicht zur Kriegsstrategie der israelischen Armee im Gazastreifen, Zivilisten gezielt zu ermorden. Vielmehr betonen Vertreter der IDF immer wieder, dass sie Zivilisten vor Luftangriffen warnen. Gleich zu Beginn der Offensive, als diese sich auf den Norden des Gazastreifens konzentrierte, informierte sie außerdem Zivilisten über sichere Fluchtrouten in den Süden. Diese wurden jedoch von der Hamas beschossen. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass auch israelische Soldaten oder Befehlshaber die Regeln des Kriegs ignoriert haben.

Der internationale Strafgerichtshof kümmert sich im Gegensatz zum Internationalen Gerichtshof (IGH) um Verbrechen, die von Einzelpersonen begangen wurden. Der IGH verhandelt Prozesse zwischen Staaten. Israel erkennt die Gerichtsbarkeit des Internationalen Strafgerichtshofes nicht an. nko

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025

Waffenruhe

»Wir werden neu anfangen, egal, wie schwer es ist«

Im Gazastreifen feiern die Menschen die Aussicht auf ein Ende des Krieges

 09.10.2025

Perspektive

Wir lassen uns nicht brechen – Am Israel Chai! 

Ein Zwischenruf zum 7. Oktober

von Daniel Neumann  06.10.2025

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025

Nahost

Die Knackpunkte in Trumps Friedensplan

Netanjahu stellt sich hinter Trumps Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs. Doch darin gibt es noch viele unklare Stellen

von Anna Ringle, Cindy Riechau  30.09.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas fordert Feuerpause - Leben zweier Geiseln bedroht

Laut Kassam-Brigaden sei der Kontakt zu den beiden abgebrochen

 28.09.2025

New York/Teheran

Iran-Sanktionen wieder in Kraft

DIG und iranische Oppositionelle im Exil begrüßen die Entscheidung

 28.09.2025

New York

Zohran Mamdani an Jom Kippur nicht willkommen

Manhattans Synagoge B’nai Jeshurun will den demokratischen Kandidaten für das Bürgermeisteramt nicht empfangen

 28.09.2025