Fachbuch für Kinder

Wieso, weshalb, warum

von Marina Maisel

Die Historiker Heike Specht und Eli Bar-Chen stellen im Gasteig ihr Buch »Warum Schabbat schon am Freitag beginnt« vor: Sie vertrauen ihrem jungen Publikum das Geheimnis an, wie historische Fachliteratur Spaß machen und faszinieren kann.
Die jungen Münchner lassen sich willig auf diese spannende Reise in die Welt des Judentums ein. Unterstützt werden sie durch die auf eine große Leinwand projizierten Buchillustrationen des Zeichners Bernd Wiedemann. So begleiten die Zuhörer die beiden Hauptfiguren des Buches, Lilli und Jakob aus Berlin, in ein eigenartiges Abenteuer.
Alles beginnt in einem komischen Gebäude, einem »Zickzackding«, das für den kundigen Betrachter unschwer als das Jüdische Museum von Libeskind zu erraten ist. Ganz allein sind die beiden Geschwister in dem Gebäude. Sie finden ein Buch, das in einer unverständlichen Sprache geschrieben ist. Die jüdische Bibel, die Tora. Als Lilli und Jakob nicht weiter wissen, erscheint plötzlich ein betagter Museumswärter mit einem Zauber-Gehstock und nimmt die Kinder mit auf eine fantastische Zeitreise durch die Geschichte der Juden.
Sie landen in Ägypten und Israel und begegnen Abraham und Sara, den ältesten Juden. Während ihrer unglaublichen Fahrt erfahren die Kinder viel über jüdische Traditionen und Gesetze. Und sie stellen Fragen. In der Bibliothek von Moses Mendelssohn stößt Lillis Schulkamerad Jurij zu den beiden. Er ist selbst Jude und kommt aus Russland. Auf ihrer Reise in das Buch »Die Geschichte der Juden« von Heinrich Graetz spielt Jurij eine Schachpartie gegen Mendelssohn und Lessing. Er gewinnt und stellt dann die Frage: »Warum halten sich so viele Juden im Laufe der Zeiten nicht mehr so richtig an ihre eigenen Gesetze?«
Das sind Fragen, die sich die Zuhörer im Saal auch stellen. Und sie wollen noch mehr wissen: Warum werden Jungen am achten Tag beschnitten? Warum essen die Juden koscher? Wie heiraten Juden? Was passiert, wenn Juden sterben?
Die beiden Buchautoren antworten unermüdlich und sehr ehrlich auf die Fragen. Sie sehen ihr Buch als Anregung zu einer eigenen, spannenden Reise durch die jüdische Welt. Ganz im Sinne des Museumswächters, der am Ende des Buches den Kindern seinen Gehstock überlässt, damit sie selbstständig durch weitere Bücher reisen. »Wir wollen eine Anleitung geben, wie man mit Büchern reisen kann«, sagte Heike Specht.
Das wollen die jugendlichen Zuhörer dann auch tun. Am Ende der Veranstaltung umlagern sie den Tisch der Literaturhandlung, die zusammen mit der Münchner Bücherschau, dem Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur und der deutschen Verlags-Anstalt diesen Abend veranstaltetet hat.

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Berlin

Antimuslimischer Rassismus trifft Frauen besonders stark

Übergriffe auf Menschen, die Muslime sind oder als solche wahrgenommen werden, haben nach Aussage von Mitarbeitern von Beratungsstellen ein alarmierendes Ausmaß erreicht

 17.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025

Israel

Geisel-Angehörige fordern Ende des »Albtraums«

Seit bald 600 Tagen hält die Hamas noch 58 lebende und tote israelische Geiseln im Gazastreifen fest. Israelis demonstrieren vehement für ihre Freilassung und fordern ein Ende des Krieges

 24.05.2025