NPD

Wer ist die NPD?

von Patrick Gensing

Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) ist die älteste und seit Jahren wieder erfolgreichste rechtsextreme Organisation in Deutschland. Bei den Mitgliederzahlen konnte die NPD im vergangenen Jahr die bislang führende DVU überholen. Denn während die DVU als überaltert gilt, rekrutiert die NPD junge Mitglieder. Nur knapp über 37 Jahre sind die etwa 7.200 Personen mit NPD-Parteibuch im Durchschnitt alt. Die Partei sitzt in zwei Länderparlamenten (seit 2004 in Sachsen und seit 2006 in Mecklenburg-Vorpommern) und bereitet sich auf die Landtagswahl 2009 in Thüringen vor. Sie stellt zudem dutzende Kommunalabgeordnete in der ganzen Bundesrepublik. Außerdem verfügt die NPD über eine eigene Jugendorganisation: Die 1969 gegründeten Jungen Nationaldemokraten gelten als besonders radikal und stellen die Schnittstelle zu den Neonazi-Subkulturen dar. Im September 2006 gründete die NPD den »Ring Nationaler Frauen«. An den Hochschulen konnte sich die NPD mit ihrem Nationaldemokratischen Hochschulbund bislang nicht etablieren.
Der Aufstieg der NPD ist vor allem mit dem Namen Udo Voigt verbunden. Voigt übernahm 1996 den Bundesvorsitz und öffnete die Partei für die stark gewachsene Neonaziszene. Der Verfassungsschutz schreibt: »Die NPD vollzog einen Wandel von einer traditionellen rechtsextremistischen Wahlpartei zu einer Partei, die sich als Spitze einer nationalistischen Protestbewegung versteht.« Auf dem Bundesparteitag von 1996 beschloss die NPD das sogenannte Drei-Säulen-Konzept. Dies beinhaltet den »Kampf um die Straße«, den »Kampf um die Parlamente« und den »Kampf um die Köpfe«. 2006 kam noch der »Kampf um den

organisierten Willen« hinzu: der Versuch, die rechtsextremen Akteure und Organisationen zu vereinigen.
In den 90er-Jahren war diese Entwicklung nicht abzusehen. 1995 hatte die Partei nur knapp 3.000 Mitglieder, Republikaner und DVU gaben im rechten Lager den Ton an. Die NPD galt als vollkommen zerstrittene Altherrenpartei, während der Amtszeit Günter Deckerts von 1991 bis ’96 bildeten Revisionismus und Antisemitismus die Schwerpunkte der NPD-Propaganda. Außenwirkung konnte sie damit kaum erzielen. Unter der Führung von Deckerts Vorgänger Martin Mußgnug (1971 bis ’91) konnte die NPD ebenfalls kaum auf sich aufmerksam machen, bei Wahlen erreichte sie meist nur eine Null vor dem Komma. Anfang der 70er-Jahre verzichtete die damals strikt nationalkonservative NPD auf eigene Kandidaturen, um eine Mehrheit der Union nicht zu gefährden.
Ihre bisher größten Erfolge konnte die NPD in den Jahren nach ihrer Gründung feiern. 1966 gelang ihr der Einzug in die Landesparlamente von Hessen und Bayern. Ab 1967 schickte sie Abgeordnete in die Landesparlamente von Bremen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Bei der Bundesversamm- lung zur Wahl des Bundespräsidenten 1969 stellte die NPD 22 Abgeordnete. Damals hatte die Partei mehr als 25.000 Mitglieder.
Gegründet wurde die NPD am 28. November 1964 in Hannover – als Spätfolge des Verbots der Sozialistischen Reichspartei im Jahr 1952. Die NPD-Gründungsmitglieder kamen zum Großteil aus der Deutschen Reichspartei, aber auch aus der Deut- schen Partei (DP), der Gesamtdeutschen Partei (GDP) oder dem Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) und wollten die zersplitterten Kräfte rechts von der Union zusammenführen.

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025