Basisarbeit

Von Koscherlisten bis Vorbeter

Mit fundamentalen Fragen religiösen Lebens haben sich die Vertreter der beiden Rabbinerkonferenzen am Rande der Ratstagung in München beschäftigt. Schächten, Britmila und die von Rabbiner Tuvia Hod zusammengestellte neue Koscherliste standen auf dem Programm der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands, ORD. Dazu konnte sie als Referenten hochrangige Experten zu den Fachgebieten Schächten, wie Israel Meir Levinger, und Britmila, Avraham Steinberg, gewinnen.
»Diese Themen werden immer wieder aufkommen. Anhand der Referate haben wir Einsicht in die Gesetzeslage in Europa sowie in die ethisch-medizinischen Fragen erhalten«, erklärte der Kölner Rabbiner Yaron Engelmayer. Jetzt sei man gut vorbereitet, um gegebenenfalls Stellung beziehen zu können. 45 Rabbiner aus Deutschland, Italien, Ungarn und Norwegen nahmen an der Tagung teil.
Kaschrutfachmann Rabbiner Tuvia Hod aus Bad Kissingen stellte die lang ersehnte neue Koscherliste vor. Von Aufstrich und Pasteten bis Zahncreme sind mehr als 3.500 Produkte erfasst sowie Händlernachweise geführt. Listen von Lebensmittelzusätzen, Fetten und Mineralien ergänzen das Werk. Es kann von den Gemeinden über das Büro der Orthodoxen Rabbinerkonferenz, Roonstraße 50, 50674 Köln oder online bestellt werden.
Die Allgemeine Rabbinerkonferenz (ARK) brachte ihrerseits ein neues religiöses Hilfsprogramm auf den Weg. Das »Schaliach Tsibur u More Zedek« kurz »Schatzmatz«-Programm will vor allem kleinere jüdische Gemeinden künftig besser unterstützen. Mit seiner Hilfe können Vorbeter für liberale Gottesdienste vermittelt werden. »Wir sind mit unseren Vorbereitungen schon sehr weit fortgeschritten«, sagt ARK-Vorsitzender Rabbiner Henry G. Brandt.
Die Vorbeter könnten vor allem in Gemeinden eingesetzt werden, die keine eigenen Rabbiner oder Kantoren haben. Diese müssten lediglich einen kleinen Beitrag entrichten. Es werde aber auch möglich sein, mit Hilfe von »Schatzmatz« Ge-
meinden zu subventionieren, sagte Brandt. Die Vermittlung der Vorbeter wird ein Büro übernehmen, kündigte er an. Schon in einigen Wochen werde das Programm anlaufen können. Heide Sobotka

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025