Israel

Visumsstreit: Behörde kündigt Überprüfung an

Foto: picture alliance / NurPhoto

Im Streit um die Visavergabe für Mitarbeiter christlicher Organisationen in Israel hat die zuständige israelische Behörde eine Überprüfung der Vergabepolitik angekündigt. Man sei um eine baldige Einigung bemüht, sagte der Leiter der Behörde für Bevölkerung und Einwanderung, Eyal Sisu, dem Anwalt der evangelikalen »Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem« (ICEJ), wie die Zeitung »Jerusalem Post« berichtete.

Die Angelegenheit werde zudem auf höchster Ebene der israelischen Regierung vorgebracht. Bei der Entscheidung sollen demnach auch diplomatische Erwägungen wie Israels Beziehungen zu religiösen und anderen Organisationen einbezogen werden.

Keine Erklärung Der Pressesprecher und Vizepräsident der »Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem«, David Parson, zeigte sich zuversichtlich gegenüber der Zeitung, dass eine langfristige Lösung der Visavergabe an ständige Mitarbeiter gefunden werde. Man warte bereits seit drei Jahren auf die angekündigte Überprüfung. Parson beklagte, es gebe keine Erklärung für die Verschärfungen in der Visapolitik.

Parson hatte sich zuletzt mit der Befürchtung an israelische Medien gewandt, dass die ICEJ sowie weitere große christliche Organisationen »vom Innenministerium langsam aus der Existenz gedrängt werden«. Demnach hat das israelische Innenministerium in den vergangenen 18 Monaten der ICEJ und vergleichbaren Gruppen keine Arbeits- oder Religiösenvisa mehr erteilt. Stattdessen seien Freiwilligenvisa erteilt worden, die jedoch nur an Personen aus wohlhabenden Ländern vergeben wurden sowie mit weiteren Einschränkungen verbunden waren.

Die ICEJ sieht sich laut Medienberichten durch die neue Politik in ihrer Existenz gefährdet. Es sei nicht möglich, eine Organisation mit bis zu 60 Mitarbeitern allein mit jährlich wechselnden Zeitarbeitern oder Freiwilligen führen.

Viele der evangelikalen Gruppen in Israel zeichnen sich durch eine pro-israelische Haltung aus. Unter anderem setzen sie sich für eine jüdische Einwanderung nach Israel ein, weil sie glauben, dass die Rückkehr der Juden nach Israel eine Voraussetzung für die Rückkehr Jesu ist. In manchen jüdischen Kreisen wird das Wirken der evangelikalen Organisationen kritisch betrachtet, unter anderem aus Angst vor Mission. kna

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025

Ankara

Türkei bricht Handelsbeziehungen zu Israel ab

Der Handel der Türkei mit Israel belief sich im Jahr 2023 noch auf mehrere Milliarden US-Dollar. Nun bricht die Türkei alle Handelsbeziehungen zu Israel ab. Doch es ist nicht die einzige Maßnahme

 29.08.2025

Geburtstag

Popstar der Klassik: Geiger Itzhak Perlman wird 80

»Sesamstraße«, »Schindlers Liste« und alle großen Konzertsäle der Welt natürlich sowieso: Der Geiger gehört zu den ganz großen Stars der Klassik. Jetzt wird er 80 - und macht weiter

von Christina Horsten  29.08.2025

Bonn

Experte: Opfer mit Bewältigung von Rechtsterror nicht alleinlassen

Der erste NSU-Mord liegt beinahe 25 Jahre zurück. Angehörige der Opfer fordern mehr Aufmerksamkeit - und angemessenes Gedenken, wenn es um rechtsextreme Gewalt geht. Fachleute sehen unterschiedliche Entwicklungen

 29.08.2025

Frankfurt am Main

Michel Friedman will nicht für TikTok tanzen

Es handle sich um eine Plattform, die primär Propaganda und Lügen verbreite, sagt der Publizist

 28.08.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebende Renate Aris wird 90

Aris war lange stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und Präsidiumsmitglied des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. 1999 gründete sie den ersten jüdischen Frauenverein in den ostdeutschen Bundesländern

 25.08.2025