Tu Bischwat

Verborgene Kräfte

Tu Bischwat (der 15. des Monats Schwat, in diesem Jahr der 9. Februar) markiert das Neujahr der Bäume und Früchte. Dieser Feiertag bietet die Gelegenheit, darüber nachzudenken, was unsere Weisen über den Zusammenhang zwischen Menschen und Obstbäumen zu sagen haben. Früchte sind die Nahrung für die Seele des Menschen. Der ursprüngliche Schöpfungsplan sah Obst als das einzige Nahrungsmittel für die Menschen vor. Jedes Mal, wenn ein Mensch vom Obstbaum isst, sagt der Wilnaer Gaon, nimmt er die im Innern der Frucht verborgene Kraft in sich auf, die durch den Menschen wirksam werden kann.

Die Tora erklärt ausdrücklich, dass zwischen dem Menschen und einem Obstbaum eine Verbindung besteht und aufgrund dieser Verbindung Früchte als menschliche Nahrung unschlagbar sind. Wenn wir eine Stadt belagern, ist es uns verboten, die Obstbäume vor der Stadt zu zerstören: »Ist der Baum auf dem Acker ein Mann, so dass er vor dir fallen soll während einer Belagerung?«, lautet die rhetorische Frage in der Tora.

Das Verhältnis zwischen den Früchten und dem Baum, der sie hervorbringt, ist anders als alles, was sonst durch lebende Pflanzen oder Tiere hervorgebracht wird. Tiere schaffen nichts Neues – sie kopieren sich selbst. Jede Kuh ist »nach ihrer Art« geschaffen und nicht als einzigartiges Individuum. Die Geburt eines Kalbes stellt nichts Neues dar: Sie erhöht lediglich die Gesamtzahl der Kühe auf der Welt. Und in der Pflanzenwelt wachsen neue Pflanzen aus den Samen, die sich verwandeln und durch den Wachstumsprozess selbst verschwinden. Der Samen und das, was daraus hervorgeht, können nicht nebeneinander bestehen. Es gibt hier keinen Schöpfer, der zusammen mit der Schöpfung existiert.

Der Obstbaum hingegen bringt Früchte hervor, die mit dem Baum selbst keine Ähnlichkeit haben. Das eine ist keine Kopie des anderen. Auch verwandelt sich der Baum nicht, um die Früchte hervorzubringen; der Baum und die Früchte bestehen nebeneinander. Ebenso bringt der Mensch Früchte hervor, die von ihm klar unterscheidbar sind und neben ihm bestehen. Die »Früchte« nehmen zwei Formen an: die Nachkommen eines Menschen und seine guten Taten. Der Vers: »Das ist die Geschlechterfolge nach Noach: Noach war ein gerechter, untadeliger Mensch« (1. Buch Moses 6,9) zeigt uns, so Raschi, dass die wichtigsten Nachkommen eines gerechten Menschen seine eigenen guten Taten sind.

Die meisten von uns leben ihr Leben, ohne sich die gewaltige Macht zu vergegenwärtigen, die G-tt uns verlieh, als er uns nach Seinem Bild schuf. Wir leben, als hätten wir keine höhere Bestimmung, als die Möbel von einer Ecke des Zimmers in die andere zu schieben.

An Tu Bischwat, wenn wir von den Früchten des Baumes essen, sollten wir über die uns verborgene Macht nachdenken – sie ist nichts Geringeres als die Fähigkeit, Partner G-ttes zu sein bei der Wiedererschaffung der vollkommenen Welt, die durch die Sünde Adams zerstört wurde.

Interview

»Sehr präzise und äußerst wirksame Schläge«

Arye Sharuz Shalicar über Israels Angriff auf den Iran, die Situation der iranischen Bevölkerung und die Zukunft des Mullah-Regimes

 15.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025

Israel

Geisel-Angehörige fordern Ende des »Albtraums«

Seit bald 600 Tagen hält die Hamas noch 58 lebende und tote israelische Geiseln im Gazastreifen fest. Israelis demonstrieren vehement für ihre Freilassung und fordern ein Ende des Krieges

 24.05.2025

Nachrichten

Strände, Soldat, Flüge

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2025