Angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen will US-Präsident Donald Trump Israel dazu drängen, die hungernde Bevölkerung besser mit Lebensmitteln zu versorgen. »Ich möchte, dass sie dafür sorgen, dass sie das Essen bekommen. Ich will, dass sie das Essen bekommen«, sagte er auf die Frage, was er beim nächsten Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besprechen werde. Er wolle sichergehen, dass die Bevölkerung die Lebensmittel erhalte, die bislang nicht geliefert würden. Trump traf sich am Montag in Schottland mit dem britischen Premierminister Keir Starmer.
Der US-Präsident bezeichnete zuvor die Situation im Gazastreifen als schrecklich und kündigte weitere humanitäre Hilfe an. »Wir wollen die Kinder ernähren«, sagte er. Es gebe viele hungernde Menschen in Gaza, deswegen sei es jetzt vor allem wichtig, »dass die Menschen etwas zu essen bekommen«.
Erst vor wenigen Wochen hätten die USA Millionen für die Lebensmittelversorgung in Gaza bereitgestellt, sagte Trump. Er hoffe, dass die Lebensmittel die Bedürftigen erreichten.
Die israelische Regierung betont, dass es im Gazastreifen keine Hungersnot gebe. Die Lage sei angespannt, aber es seien genug Hilfsgüter vorhanden. Das Problem bestehe in der zu langsamen Verteilung durch die Vereinten Nationen. Im Juli haben der zuständigen Behörde COGAT zufolge bisher 1684 Lkw rund 34.000 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht.
Trump: »Israel trägt eine große Verantwortung«
Auf die Frage, welche Verantwortung Israel dafür trage, dass die Hilfslieferungen die Menschen erreichen, antwortete Trump: »Israel trägt eine große Verantwortung.« Israel würde dadurch behindert, dass die Hamas weiterhin israelische Geiseln gefangen halte. »Das ist sehr interessant«, sagte Trump. Israel wolle wirklich, dass die noch lebenden Geiseln überlebten.
Israel führt im Gazastreifen einen Krieg gegen die islamistische Hamas. Ausgelöst hatte diesen der Überfall der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen am 7. Oktober 2023. Bei dem Massaker töteten die Aggressoren mehr als 1.200 Menschen und verschleppten weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen.
Während des laufenden Gaza-Kriegs sind nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 59.000 Menschen getötet worden. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. dpa/ja