Mit einer Fotomontage hat die Hamas aufgrund der jüngsten israelischen Militäroffensive damit gedroht, dass die noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für immer verschollen bleiben könnten. Die islamistische Terrororganisation veröffentlichte ein Bild mit Fotos von 47 Geiseln - und unter jedem der Fotos steht derselbe Name »Ron Arad«.
Der israelische Soldat Arad war 1986 in einem Kampfflugzeug im Libanon abgestürzt. Er wurde damals gefangen genommen, aber Israel ist es trotz intensiver jahrzehntelanger Bemühungen nie gelungen, ihn zu befreien. Sein ungeklärtes Schicksal bewegt die israelische Öffentlichkeit bis heute.
Überschrieben ist die Fotomontage auf Arabisch und Hebräisch mit einer eindeutigen Warnung: »Aufgrund der Weigerung Netanjahus und Zamirs Unterwerfung ein Abschiedsfoto zum Beginn der Operation Gaza«. Der Text beschuldigt damit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu offensichtlich, eine Vereinbarung über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln verweigert zu haben. Zugleich wirft der Text Generalstabschef Ejal Zamir vor, er führe den Befehl zur Eroberung der Stadt Gaza aus, obwohl er Berichten zufolge dagegen war.
Hamas hatte schon vor Tagen gewarnt, der Beginn der israelischen Offensive in der Stadt bedeute, dass keiner der Entführten je nach Israel zurückkehren werde. Demzufolge holte die Hamas die aus Israel entführten Geiseln aus Tunneln und verteilte sie auf mehrere Viertel der Stadt Gaza, um so die israelische Armee von Angriffen abzuhalten. Schon in der Vergangenheit hat die Hamas immer wieder Aufnahmen von Geiseln für ihre Propaganda genutzt.
Eine würdige Beerdigung ist für Israelis aus religiösen, menschlichen und gesellschaftlichen Gründen von größter Wichtigkeit. Dies gilt insbesondere auch für gefallene Soldaten. Die Armee hat einen Kodex, der vorsieht, dass Soldaten »nicht zurückgelassen« werden – weder lebend noch tot. Dieses Versprechen soll auch die Moral der Truppe stärken. dpa/ja