Kalender

Pinsel, Bleistift und Papier

von Ingrid Hilgers

Wenn Kinder malen, ist das für sie manchmal richtig Arbeit. 25 Jungen und Mädchen der Jüdischen Kultusgemeinde Hameln-Pyrmont haben fünf Monate an dem Mal-Projekt »Wir sind zu Hause« gearbeitet. Sie waren mit Natalia Ovodkova, Leiterin der Malschule, in den Städten und Dörfern der Region Weserbergland unterwegs, um die Motive zu fotografieren und sie dann zu Papier zu bringen. Die Ergebnisse, 19 farbenfrohe DIN-A4-Bilder, werden nun 14 Tage im Rathaus Bad Pyrmont präsentiert.
Außerdem ist auf diesem Wege auch ein jüdischer Kalender entstanden. Er zeigt beispielsweise den Jüdische Friedhof in Bad Pyrmont, die Synagoge in Hameln, das Schloss in Bückeburg sowie die Kröpcke Uhr in Hannover. Die Bilder sind akribisch und fein gemalt und und wirken sehr professionell. Zu verdanken ist das der Künstlerin Natalia Ovodkova, die sich in der Arbeit mit den Kindern sehr engagiert. Vor kurzem hatte sie mit ihren Schützlingen ein deutsch-russisches Märchenbuch illustriert, das auch in Russland der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.
»Wir organisieren Malkurse, um den Kindern in der jüdischen Gemeinde eine bessere Integration zu ermöglichen«, erläutert Irina Pirogova, die Gemeindvorsitzende Das Malen helfe den Kindern auch, sich besser in der Gesellschaft zu orientieren. Denn alle Kinder der Gemeinde seien Migranten.
Mit der Ausstellung präsentiere die Gemeinde der Öffentlichkeit auch das jüdische Gemeindeleben, sagt Irina Pirogova. Darüber hinaus seien die Bilder der Kinder ein Beitrag zur Kommunikation zwischen Jung und Alt sowie zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen.
Die Gemeindevorsitzende möchte den Einfluss der Kinder zur Integration von Jung und Alt noch besser nutzen. »Ich stelle mir vor, dass die Kinder ihren Großeltern spielerisch besseres Deutsch beibringen könnten«, sagt sie. Für die Kinder sei die sprachliche Integration in der Regel nicht schwierig, bei den Erwachsenen sehe das häufig anders aus. »Für dieses Projekt«, sagt Irina Pirogova nachdenklich, »brauchen wir natürlich Sponsoren.« Die Gemeinde könne das nicht aus eigener Kraft finanzieren. Vorerst aber wünscht sie sich, dass sich der Kalender gut verkauft.

Wer das Projekt unterstützen will, kann gegen eine Spende einen Kalender erwerben. Bestellung unter Telefon: 05151/ 94 28 69 oder 05151/8 85 19.

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025