Düsseldorf

Paul Spiegel zu Ehren

Seine Geburtsstadt war Düsseldorf nicht, aber seine Heimat wurde die Stadt am Rhein. Jetzt will Düsseldorf Paul Spiegel knapp ein Jahr nach dessen Tod mit einem eigenen Platz ehren. Der Rat der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt hat vergangene Woche beschlossen, den Vorplatz von Synagoge und Gemeindezentrum in Paul-Spiegel-Platz umzubenennen. Die jüdische Gemeinde wird dadurch ihre Adresse ändern: Aus Zietenstraße 50 wird Paul-Spiegel-Platz 1.
Es ist die bislang erste solche Würdigung des verstorbenen Zentralratspräsidenten in Deutschland. Zustande kam der Antrag durch eine gemeinsame Initiative von jüdischer Gemeinde und Heinrich-Heine-Kreis, einem privaten Zirkel mit etwa 300 Mitgliedern, der sich an der Persönlichkeit des Weltbürgers Heine orientiert. Paul Spiegel war dort oft zu Gast. »Eine würdige Geste, ich freue mich sehr darüber«, meint Esra Cohn, Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein. Cohn, ehemaliger Vorsitzender der Düsseldorfer Gemeinde, zählt zu den Initiatoren des Plans. Paul Spiegel hatte in der jüdischen Gemeinde der Landeshauptstadt 40 Jahre lang Ämter bekleidet und war der Gemeinde auch noch in seiner Funktion als Zentralratspräsident eng verbunden. Cohn könnte sich durchaus vorstellen, dass Paul Spiegel nun auch im Straßenbild anderer deutscher Städten verewigt wird. Nach Spiegels 1999 verstorbenem Vorgänger Ignatz Bubis ist im Jahr 2000 in Frankfurt sogar eine Brücke benannt worden.
Der Weg für den Düsseldorfer Paul-Spiegel-Platz ist nun zwar frei. Doch zum ersten Todestag des früheren Zentralratspräsidenten am 30. April wird sich die Umbenennung noch nicht bewerkstelligen lassen. Zunächst muss die Gemeinde sich auf die neue Anschrift einstellen, ihre komplette Korrespondenz umstellen und Freunde und Partner im In- und Ausland informieren. Cohn rechnet damit, dass der Platz im Mai oder Juni seinen neuen Namen bekommen wird. Das soll dann im Rahmen einer an Paul Spiegel erinnernden Feierstunde geschehen.
Das Gemeindezentrum mit der 1958 eröffneten Synagoge liegt in einer dicht bebauten Wohnstraße im Stadtteil Derendorf. Auf die Anwohner der Zietenstraße hat die Umbenennung übrigens keine Auswirkungen. Sie behalten alle ihre Adressen. Jan Popp-Sewing

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025