Vatikan

Papst verurteilt Massaker der Hamas und kritisiert Israel

Papst Franziskus Foto: picture alliance / SIPA

Gemetzel und Massaker: Mit deutlichen Worten hat Papst Franziskus in seinem neuen Buch den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verurteilt. In der am Dienstag veröffentlichten Autobiografie »Hoffe« schreibt er, dass an jenem Tag eine »neue Barbarei« begonnen habe - »mit dem Gemetzel, das die Schergen der Hamas angerichtet haben«. Sie hätten israelische Soldaten und Zivilpersonen »gnadenlos massakriert«.

Franziskus schildert weiter: »Mehr als tausend Personen wurden ermordet, und das auf die teuflischste und brutalste Weise in ihren Häusern, oder während sie zu fliehen versuchten.« Viele Israelis seien als Geiseln genommen worden und auch er habe bei dem »Massaker der Hamas« argentinische Freunde verloren, die er seit vielen Jahren gekannt habe.

Kritik an Israel

Zu dieser »unglaublichen Qual« habe sich eine weitere gesellt, die auf die Gegenwehr Israels zurückgehe, schreibt der Papst weiter. »Tausende von unschuldigen Toten, auch hier häufig Frauen und Kinder. Hunderttausende Vertriebene, deren Häuser zerstört wurden. Menschen, die nur einen Schritt vom Hungertod entfernt sind.« Weiter kritisiert er die Erschießung von zwei Frauen durch einen Scharfschützen der israelischen Armee, die in der katholischen Pfarrei in Gaza für Bedürftige kochten. Auch andere Mitglieder der Pfarrei seien getötet worden.

Lesen Sie auch

»Es geht hier um eine kleine christliche Gemeinde, die schon mehr als zwanzig Tote beweinen muss«, so der Papst. Auch das sei Terrorismus. »Ein Krieg, der hilf- und wehrlose Zivilisten trifft, ja sogar Mitarbeiter der Caritas, die humanitäre Hilfe verteilen, ein Krieg, der die Zivilbevölkerung ununterbrochen Qual und Hunger aussetzt, bringt den gleichen sinnlosen Terror hervor«, behauptet der Papst.

Papst in der Kritik

Papst Franziskus steht seit Beginn des Nahost-Krieges besonders von israelischer Seite in der Kritik, den Terrorangriff der Hamas nicht klar genug zu verurteilen. Das Kirchenoberhaupt rief immer wieder zu Frieden in der Region auf, fordert die Freilassung der israelischen Geiseln, ebenso wie die Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen.

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025

Israel

Geisel-Angehörige fordern Ende des »Albtraums«

Seit bald 600 Tagen hält die Hamas noch 58 lebende und tote israelische Geiseln im Gazastreifen fest. Israelis demonstrieren vehement für ihre Freilassung und fordern ein Ende des Krieges

 24.05.2025

Nachrichten

Strände, Soldat, Flüge

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2025

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Verfassungsschutz sieht Demokratie bedroht

Im Osten ist die AfD besonders stark. Allerdings etablieren sich auch andere rechtsextremistische Bestrebungen

von Christopher Kissmann  19.05.2025