Münster

Oberverwaltungsgericht verhandelt über jüdisches Bethaus in Detmold

Die Synagoge Detmold ist im Besitz eines Anwalts der rechten Szene. Er feierte in dem denkmalgeschützten Gebäude eine geschmacklose Halloweenparty und will es abreißen lassen, um Parkplätze zu errichten Foto: Jan Mathys

Der juristische Streit um eine vom Abriss bedrohte frühere Synagoge in Detmold geht am 19. September vor dem Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalens in die nächste Instanz. Der Kläger wendet sich gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Minden, das ihm eine Abbruchgenehmigung des denkmalgeschützten Bauwerks von 1633 versagt hatte, wie das Gericht am Mittwoch in Münster mitteilte (AZ: 10 A 1397/22).

In dem Berufungsverfahren mache der Kläger geltend, dass der historische Sachverhalt durch das Verwaltungsgericht nicht ausreichend aufgeklärt worden sei. Zudem argumentiere er, die Rettung des »abgängigen Gebäudes« sei nur als Kopie möglich und ihm wirtschaftlich unzumutbar, hieß es.

Hintergrund ist ein jahrelanger Streit um eine verfallende Synagoge aus dem 17. Jahrhundert in der Innenstadt von Detmold. Der Eigentümer will das Bethaus abreißen und an gleicher Stelle Parkplätze bauen lassen. Versuche der Stadt, das Gebäude zu kaufen, blieben bislang erfolglos. Eigentümer des Gebäudes ist ein Rechtsanwalt, der mehreren bekannten Rechtsextremen vor Gericht juristischen Beistand geleistet haben soll.

Laut Denkmaleintragung ist das Bauwerk 1633 als jüdischer Betsaal errichtet worden. Das Fachwerkhaus diente der jüdischen Gemeinde in Detmold mehr als 100 Jahre als Synagoge und zählt zu den ältesten nachgewiesenen Synagogen in Norddeutschland. Eine später an einem anderen Ort errichtete Synagoge wurde im Nationalsozialismus in der Nacht zum 10. November 1938 bei einem Brandanschlag zerstört. epd

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025

Ankara

Türkei bricht Handelsbeziehungen zu Israel ab

Der Handel der Türkei mit Israel belief sich im Jahr 2023 noch auf mehrere Milliarden US-Dollar. Nun bricht die Türkei alle Handelsbeziehungen zu Israel ab. Doch es ist nicht die einzige Maßnahme

 29.08.2025