Limmud

Lernen am Werbellinsee

»An den Limmud-Tagen wird die Jugendherberge Werbellinsee zu einem kleinen jüdischen Dorf.« Wenn Sophie Mahlo vom Lernfestival erzählt, strahlt sie pure Begeisterung aus. Die 33-Jährige, Vorstandsmitglied im deutschen Limmud-Verein, machte jetzt in der Düsseldorfer Gemeinde Wer- bung für das Projekt. Ihr Besuch hatte auch einen zeitlichen Grund: Denn wer sich bis zum 20. Februar für das Festival vom 30. April bis zum 3. Mai bei Berlin anmeldet, erhält den Frühbucherrabatt.
Geboren wurde die Limmud-Idee in England, wo seit 1980 Festivals stattfinden, zuletzt mit 2.500 Besuchern, 300 Referenten und 900 Workshops und Vorträgen. Das Themenspektrum reichte von Rückblicken auf die Geschichte der »Displaced Persons« über »Hannah Arendts Thesen zum Zionismus« bis zu »Tora-Yoga« und Gesang. Organisiert wird die Veranstaltung von Freiwilligen, unterstützt wird sie von Spenden.
Am Werbellinsee in der Schorfheide ist alles eine Nummer kleiner als in England. 2008 kamen 350 Teilnehmer. Aber auch in Deutschland muss man sich zwischen mehreren gleichzeitig angebotenen Workshops entscheiden, wichtige Vorträge werden simultan übersetzt. Im Angebot sind auch Referate auf Russisch.
Die Veranstaltung soll Begegnungen zwischen allen Strömungen des Judentums ermöglichen: Traditionalisten, Liberale, Atheisten. Kinder sind ebenso willkommen wie Senioren. Gabriel Goldberg, der Jugendreferent des Landesverbands der Gemeinden von Nordrhein war 2008 bei der Premiere am Werbellinsee dabei. »Es ist allerdings keine Veranstaltung, in der nur konsumiert wird. Jeder soll sich mit einbringen. Limmud ist das, was die Teilnehmer daraus machen«, betont So- phie Mahlo. Als Referenten haben sich bereits der Nahost-Experte Gil Yaron, ein gebürtiger Düsseldorfer, und David Salomon, der in seinen »In-one-Hour«-Vorträgen hochkomplexe Themen in 60 Minuten umfassend abhandelt, angesagt.
Die Teilnahme kostet noch 190, später 240 Euro. Außerdem gibt es einen Sozialtarif (130/165 Euro). Ein großes Ziel für die rheinischen Limmud-Aktivisten wäre nun, ein solches Festival auch in Nordrhein-Westfalen auf die Beine zu stellen. Aber dafür wären natürlich jede Menge engagierte Freiwillige nötig. Jan Popp-Sewing

www.limmud.de

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025