biotechnologie

Kleiner Kraftprotz

biotechnologie
Kleiner Kraftprotz

Israel ist laut einer Studie führend in der Stammzellforschung

von Abby Margulies

Israel ist Weltmeister in der Stammzellforschung – zumindest, wenn man die Zahl der zum Thema veröffentlichten Fachtexte zugrunde legt. Eine Studie der Zentralbibliothek (ZB) des Forschungszentrums Jülich, einer deutschen Vorzeigeeinrichtung, hat ergeben, daß in den Jahren 2000 bis 2004 in Israel pro eine Million Einwohner 113 Artikel über den Forschungsbereich veröffentlicht worden sind. Im Durchschnitt beschäftigt sich demnach kein anderes Land so intensiv mit Stammzellen. Danach folgen Schweden, die Schweiz, die Niederlande und Österreich, die USA liegen auf Platz 6. In absoluten Zahlen machen sich die 690 israelischen Veröffentlichungen im Vergleich zu den 13.663 in den USA allerdings doch eher mickrig aus. Die hohe Pro-Kopf-Quote in den kleineren Staaten deutet aus Sicht von Raphal Ball, dem Leiter der ZB, auf eine gute Nutzung der wissenschaftlichen und finanziellen Ressourcen hin. »Vielleicht ist die Effizienz in den USA und anderen großen Staaten nicht so hoch wie sie sein könnte«, sagte Ball der Zeitschrift The Scientist.
Daniel Offen, einer der führenden Stammzellforscher Israels, führte im Gespräch mit dem Internetdienst israel21c.org noch eine andere Erklärung an. »Die medizinische Forschung in Israel ist generell sehr intensiv, und wir haben nicht die ethischen und religiösen Probleme, die andere Länder bei der Forschung an embryonalen Stammzellen haben«, sagte der Leiter der Neurowissenschaftlichen Abteilung des Medizinischen Forschungszentrums an der Universität Tel Aviv. »Diese Forschung ist nach der Halacha, dem jüdischen Gesetz, nicht nur erlaubt, sondern moralisch geboten, weil sie Leben retten kann.«
Auch die Tatsache, daß mit die ersten Arbeiten überhaupt zum Thema in den frühen sechziger Jahren in Israel entstanden sind, ist aus Sicht von Experten ein Wettbewerbsvorteil. »Dadurch ist eine Plattform entstanden, auf der sich die Forschung in Israel entwickeln konnte«, sagte Dov Zipori vom Institut für Molekulare Zellbiologie am Weizmann-Institut in Rehovot. Auch wenn die genauen Gründe dafür schwer zu bestimmen sind, so steht für Experten fest, daß Israel bei der Stammzellforschung sehr gut dasteht. »Wir sind klein«, sagt Offen, »aber wir kennen unser Stärken.«
Derzeit sind in Israel mehr als ein Dutzend Firmen an der Spitzenforschung zum Thema Stammzellen beteiligt, einige von ihnen sind mit Universitäten verbunden. Vor allem für die Parkinson-Krankheit, Diabetes und Knochenmarkstransplantationen erhoffen sich die Wissen- schaftler marktfähige Therapieformen durch ihre Arbeit. »Medikamente behandeln nur Symptome, nicht die Krankheit selbst«, sagt Arik Hasson, Leiter des neugegründete »Consortium Bereshit for Cell Therapy«, das die israelische Forschung auf dem Gebiet weiter verbessern und unter anderem embryonale Stammzellen entwickeln will, die von der amerikanischen Gesundheitsbehörde genehmigungsfähig wären. »Stammzelltherapie kann eine echte Lösung im Kampf gegen Krankheiten des Nervensystems und gegen Krebs sein.«
www.israel21c.org

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025