Konzept

Klare Linien

Dem 54jährigen Architekten aus Oldenburg, Klaus Zugermeier, ist mit der Braunschweiger Synagoge eine geradezu genial einfache Konstruktion gelungen. Das Gemeindehaus an der Steinstraße ist ein Eck-
haus mit Innenhof. Dieser wird von der Mauer des Hochbunkers aus dem Zweiten Weltkrieg und einer Wand aus unbehauenem Sandstein sowie einer angrenzenden gemauerten Ziegelwand in einem spitzen Winkel begrenzt. Sie blieben als natürliche Mauern stehen und bilden jetzt die Wände der neuen Synagoge. Ihre Mitte ist eine West-Ost-Achse, ein willkommener Zufall.
Das Tageslicht bricht durch ein Deckenfenster in Form eines Davidsterns über der Bima und durch einen dreieckigen Lichtschacht über dem Aron HaKodesch. Kleine Lämpchen in der weißen glatten Decke erhellen den Raum wie einen Sternenhimmel. Getragen wird die Decke von sieben schlanken Stahlsäulen.
Der Raum ist multifunktional. Fünf Meter hohe Trennwände machen aus der Synagoge mit 200 Sitzplätzen in kurzer Zeit einen Betraum mit 80 Plätzen und zwei Seminarräume. Alles wirkt leicht und hell, großzügig auf kleinem Raum. Der Boden ist in einem warmen Holzton gehalten. Die dritte Seite zum verkleinerten Hof bildet eine Fensterfront. Auf der anderen Seite führen Stufen zu einer Art Frauenempore und zum alten Veranstaltungsraum.
Die ehemalige Synagoge wurde gleichfalls umgebaut, mittels Rigipswänden schaffte man drei separate Räume, in denen Besprechungszimmer, Gemeindebüro und Bibliothek untergekommen sind. Die dunklen Holzwände wurden tapeziert und weiß gestrichen. Den ursprünglichen Plan, die bestehende Synagoge in den Innenhof zu erweitern, ließ die Gemeinde schnell fallen. Einen gänzlich neuen Bauplatz zu wählen, kam ebenfalls nicht in Frage. Man wollte am historischen Ort bleiben, dort wo die 1875 geweihte Synagoge stand. So setzt das moderne jüdische Gotteshaus eine jüdische Tradition in geschichtsträchtigen Mauern fort. Heide Sobotka

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025