WIZO-Fußballturnier

Kicken für den guten Zweck

Zu einem ordentlichen Fußballevent gehört immer auch eine umstrittene Situation, die noch Stunden später beim Bier diskutiert werden kann. Beim WIZO-Turnier am vergangenen Sonntag ist es während des Matches zwischen dem Hellmann Dream-
team und VS Suprema so weit. Ein Ell-
bogencheck bei Ausführung eines indirekten Freistoßes führt zu einem Tor fürs Dreamteam – und zu ausgedehnten Erörte-rungen auf dem Spielfeld. »Spielt lieber Fußball!«, ruft ein Zuschauer, »Fußball ist doch keine Diskussionsrunde, pfffff.« Nach einer Weile greift dann Oberschiedsrichter Pedro Donig ein, der Treffer wird annulliert, und auf der Tribüne ist man zufrieden, dass es weitergeht: »Nicht rumstehen, laufen!«
Während an der Zehlendorfer Onkel-Tom-Straße um Punkte und Tore gekickt wird, betreuen Lilian Tichauer und Su-
sanne Droll in der kleinen Kantine der Sporthalle den Chanukka-Basar. Dass das Turnier Kickern wie Guckern so viel Spaß macht, freut die Frauen, die schon am frühen Morgen mit dem Aufbau beschäftigt waren. In Zukunft will man bei der Ber-
liner WIZO (Women’s International Zio-
nist Organisation) vermehrt auf Events wie das Fußballturnier setzen. Filmabende, Lady’s Nights und als großes Highlight das Sommerfest am 21. Juni 2009 sind geplant, um verschiedene soziale Projekte in Israel zu unterstützen.
Für die Fußballspieler macht der gute Zweck an diesem Tag auch das Ausschei-
den erträglich. »Wir sind raus und am Bo-
den zerstört«, lacht Michael Kuhr. Sein Team ist gerade souverän Letzter geworden, was den Chef aber nicht allzu sehr stört. »Das Wichtigste ist doch, dass die Ar-
beit von WIZO unterstützt wird«, sagt er, »und wir feiern jetzt unseren Raus-
schmiss.« In der Niederlage noch Haltung zu bewahren, ist etwas, was auch das Team Gerekos beim Bundesliga-Gucken gelernt hat. »Vollkommen untrainiert und aufgeregt, weil zum ersten Mal dabei«, sei man ins Turnier gestartet, berichten die Kicker. »Aber dafür, dass wir keine Ahnung vom Fußballspielen haben, haben wir uns doch echt gut geschlagen«, findet Andreas Ge-
rekos.
Andere Teams sind da deutlich ehrgeiziger: Die Männer von JalouCity haben, verrät Mittelfeld-Regisseur Marik Wein-
stein, zur Vorbereitung »drei, viermal eine Halle gemietet und miteinander gespielt«. Die Baufirma BSS schickte ihre Betriebs-
sportler, und die Jungs von Hapoel West-Berlin bereiteten sich mit einigen Trai-
ningseinheiten auf das große Ereignis vor.
Männer glücklich zu machen, sei ganz einfach, strahlt folgerichtig auch Michal Gelerman, Vorsitzende von WIZO Berlin: »Man muss ihnen nur einen Ball geben.« Und so fällt das Resümee nicht nur für die Sieger von Suprema sehr positiv aus. »Stimmung super, alles super«, sagt Geler-
man. Und im nächsten Jahr werde es für alle ganz sicher die Möglichkeit der Re-
vanche geben, »denn natürlich wird dann wieder ein Fußballturnier stattfinden«.
Elke Wittich

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025