Friedhof

Keine Ruhe um den Stillen Ort

Auf dem alten jüdischen Friedhof in Schwerin werden bis auf weiteres nun doch keine Bestattungen stattfinden (vgl. Jüdische Allgemeine vom 21. Dezember 2006). Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern und die Jüdische Gemeinde Schwerin hätten den im Dezember getroffenen Vergleich widerrufen und wollten nun das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Greifswald in dem jahrelangen Rechtsstreit abwarten, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, Valeriy Bunimov.
Bunimov begründete den Widerruf damit, dass nach dem Vergleich nur etwa die Hälfte der etwa 5.000 Quadratmeter großen Friedhofsfläche belegt werden könne und damit insgesamt lediglich 180 Beerdigungen möglich seien. Das sei jedoch zu wenig, da es auf dem derzeit von der Jüdischen Gemeinde genutzten Teil des kommunalen Waldfriedhofs nur noch Platz für höchstens 110 Beerdigungen gebe und dieser aller Voraussicht nach in vier Jahren erschöpft sein werde.
Deswegen wollen Landesverband und Gemeinde nun erreichen, dass nur die unmittelbar an das Grundstück der Kläger angrenzende Fläche des alten Friedhofs nicht belegt wird, wohl aber die 60 Grabstellen neben der Trauerhalle. Diese 60 Plätze entfielen nach dem Vergleich ebenfalls für Beerdigungen. Zudem müsse sichergestellt werden, dass keine weiteren Klagen gegen die Wiedereröffnung des Friedhofs eingehen, forderte Bunimov.
Ein Ehepaar, das unmittelbar am Friedhofsgelände wohnt, hatte im Oktober 1998 gegen die von der Landeshauptstadt Schwerin erteilte Genehmigung für Bestattungen geklagt. Das Schweriner Verwaltungsgericht hatte im Herbst 2002 der Klage des Ehepaares stattgegeben und die Nutzung des Friedhofs für Beerdigungen untersagt. Gegen das Urteil hatte die Kommune Berufung beim Oberverwaltungsgericht in Greifswald eingelegt.
Zu DDR-Zeiten war der 1717 angelegte Friedhof als Grünfläche genutzt worden. Auch in dem nach der Wende aufgestellten Flächennutzungsplan wurde das Areal nicht als Friedhof ausgewiesen. Erst auf Bitten der wiedererstandenen jüdischen Gemeinde hatte die Stadt die erneute Nutzung der Fläche als Friedhof genehmigt. Derzeit befindet sich auf dem Areal eine Trauerhalle, aber keine Grabsteine.
Die Jüdische Gemeinde Schwerin war 1994 wieder gegründet worden und hat 1.040 Mitglieder. Mit William Wolff gibt es auch wieder einen Landesrabbiner. Wegen des anhaltenden Streits stellte die Stadt der jüdischen Gemeinde im Jahr 2000 auf dem Gelände des kommunalen Waldfriedhofs eine Begräbnisfläche zur Verfügung. dpa

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025