Hollywood

Julia Ormond verklagt Harvey Weinstein und Disney

Die Schauspielerin Julia Ormond Foto: picture alliance / Taylor Jewell/Invision/AP

Hollywood

Julia Ormond verklagt Harvey Weinstein und Disney

Die britische Schauspielerin wirft ihm Sexualverbrechen vor

 05.10.2023 20:31 Uhr

Die britische Schauspielerin Julia Ormond (58, »Sabrina«) geht wegen angeblicher Sexualverbrechen gerichtlich gegen den früheren Filmproduzenten Harvey Weinstein vor. Ormond reichte die Klage am Mittwoch (Ortszeit) vor einem Gericht in New York ein. Darin behauptet sie, Weinstein habe sie 1995 bei einem geschäftlichen Treffen belästigt und unter anderem zum Oralsex gezwungen.

Die Klage richtet sich nicht nur gegen den jüdischen Film-Mogul, sondern auch gegen die Walt Disney Company, Miramax und die Talentagentur Creative Artists Agency (CAA). Die Filmstudios und ihre Agenten bei CAA hätten damals von Weinsteins wiederholten Übergriffen auf Frauen gewusst, macht Ormond geltend. Sie hätten es aber versäumt, sie zu warnen und vor ihm zu schützen.

Langjährige Haftstrafe Weinstein streite die Vorwürfe »kategorisch« ab, sagte sein Anwalt Imran H. Ansari in einer Stellungnahme gegenüber dem Filmblatt »Variety«. Er werde sich »vehement« dagegen verteidigen. Weinstein (71), der schon zweimal wegen Sexualverbrechen verurteilt wurde, sitzt derzeit im US-Bundesstaat New York eine langjährige Haftstrafe ab. Er war 2020 nach einem Prozess in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. In einem weiteren Strafprozess in Los Angeles kamen im Februar 16 Jahre Gefängnis dazu.

Der erste Weinstein-Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte damals die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen.

»Variety« zufolge sagte Ormond in einem Telefon-Interview, dass sie nun mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit trete, weil sie glaube, dass »systemischer Wandel« immer noch benötigt werde. Dazu müssten auch jene, die Fehlverhalten ermöglichen, zur Rechenschaft gezogen werden. In ihrer Klage verlangt die Schauspielerin Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Connery und Gere Ormond spielte in den 1990er Jahren an der Seite von Stars wie Brad Pitt (»Legenden der Leidenschaft«), Sean Connery und Richard Gere (»Der 1. Ritter«) sowie Harrison Ford (»Sabrina«).

Der Vorfall mit Weinstein habe Ormond beruflich und persönlich »katastrophalen« Schaden zugefügt, heißt es in der Klageschrift. Ihre Karriere sei danach völlig eingebrochen.

Harvey Weinstein hatte mit seinem Bruder Bob 1979 das Studio Miramax gegründet. 1993 veräußerten sie das Unternehmen an Walt Disney Co., führten es aber aktiv bis 2005 weiter.

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025