Studentenbund

»Integration schreibe ich groß«

»Integration schreibe ich groß«

Alexander Itskov über Chancen und Ziele des Studentenbundes

Wie ist Ihre Bilanz nach den ersten hundert Tagen an der Spitze des Bundesverbandes Jüdischer Studierender (BJSD)?
Wir haben viel gearbeitet, Kontakte geknüpft, Verbindungen zu anderen jüdischen Organisationen aufgebaut und einen Arbeitsplan fürs laufende Jahr erstellt. Meine beiden Vorstandskollegen Ina Goldenberg und Erik Weissberg und ich sind bislang sehr zufrieden.

Was haben Sie konkret vor?
Wir planen beispielsweise zusammen mit der Jewish Agency ein Tikkun-Olam-Projekt in Vilnius, bei dem jüdische Studenten helfen, die dortige Gemeinde aufzubauen. Außerdem organisieren wir Leadership-Seminare für Studenten, die in den Landesverbänden aktiv werden wollen. Wir wollen uns auch politisch stärker engagieren.

In welchen Bereichen?
Wir müssen besonders gegen den wachsenden Antisemitismus kämpfen, Demonstrationen organisieren und aufklären. Wir müssen die Menschen dazu bringen, aktiv zu werden.
Worin sehen Sie die künftige Hauptaufgabe des Verbands?
Uns ist wichtig, dass sich die Kommunikation innerhalb der jüdischen Gemeinschaft verbessert. Wir verstehen uns als Plattform. Es geht uns darum, die verschiedenen Studentenverbände in Deutschland untereinander und mit anderen jüdischen Institutionen besser zu vernetzen.

Kann der Studentenbund dazu beitragen, jüdisches Leben in Deutschland lebendiger zu machen?
Ich hoffe ja. Das ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. In unseren Seminaren ist ein Teil des Programms immer auch der Religion und der Tradition gewidmet. Der alte Vorstand hat viel aufgebaut, und wir wollen das fortsetzen. Der Zentralrat, die Jewish Agency und andere jüdische Organisationen in Deutschland machen zwar eine gute Arbeit. Doch ich wünsche mir eine noch aktivere jüdische Gemeinschaft.

Was treibt Sie persönlich, sich für den BJSD zu engagieren?
Als Zuwanderer liegt mir besonders die Integration der neuen Gemeindemitglieder aus der ehemaligen Sowjetunion am Herzen. Ich denke, dass ich aufgrund meiner eigenen Geschichte die Wünsche und Anliegen der Neueinwanderer gut verstehe. Es ist mir wichtig, deren Selbstbewusstsein und Identität zu stärken. In Stuttgart arbeite ich in einem Projekt, das sich mit der Beratung und Betreuung der Zuwanderer befasst. Auch in meiner Arbeit für den BJSD schreibe ich Integration sehr groß.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Was wollen Sie anders machen als der frühere Vorstand?
Der Studentenverband hat bisher wirklich sehr gute Arbeit geleistet – daran wollen wir anknüpfen. Ich möchte, dass wir eine starke Organisation werden, die in Deutschland Autorität genießt.

Mit dem BJSD-Vorsitzenden sprach
Daniela Breitbart.

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025