Reich-Ranicki

In the Ghetto

Einmischen will er sich nicht, aber aus seiner Skepsis macht er keinen Hehl: Mit großer Spannung sieht Marcel Reich-Ranicki der Verfilmung seiner Autobiografie entgegen. »Ich hoffe, dass alles sehr gut gehen wird. Ich fürchte, dass irgendetwas schief gehen könnte. Beides ist, glaube ich, berechtigt: die Hoffnung und die Furcht«, sagt der 88-Jährige . Am 3. Juli beginnen in Nordrhein-Westfalen unter der Regie von Dror Zahavi die Dreharbeiten für den ARD-Fernsehfilm. 5,3 Millionen Euro soll er kosten. Voraussichtlicher Sendetermin ist der 15. April 2009.
1999 erschien Reich-Ranickis Autobiografie Mein Leben, die bis heute mehr als 1,2 Millionen Mal verkauft wurde. Der 90-minütige Film beschränkt sich auf einen Ausschnitt der Autobiografie und zeigt Reich-Ranickis Leben im Alter von 8 bis 38 Jahren: Die Schulzeit in Berlin, die Ausweisung nach Polen, den Alltag im Warschauer Ghetto, wo er seine Ehefrau Teofila kennenlernt, die Flucht des Paares aus dem Ghetto und das Überleben im Untergrund.
Reich-Ranicki wird in dem Film von Matthias Schweighöfer dargestellt, Katharina Schüttler spielt die Teofila. Schweighöfer, 1981 geboren, nennt die Rolle »das Herausforderndste, was ich bislang als Schauspieler gemacht habe«. Für den in Tel Aviv geborenen Regisseur Dror Zahavi steht bei dem Projekt die Bedeutung der Literatur für seinen Helden im Vordergrund. »Ich habe mich die ganze Zeit mit der Problematik beschäftigt: Wie visualisiert man Literatur?«
Für Marcel Reich-Ranicki selbst ist wichtig, »dass das Publikum versteht, was damals geschehen ist«. Dabei komme es ihm nicht darauf an, dass sein Buch möglichst genau wiedergegeben werde. »Wenn der Film fertig ist, werde ich mir die Frage stellen: Ist es ein interessanter, guter, sehenswerter Film? Aber ich werde nicht fragen: Entspricht er den Kapiteln meines Buches?« Der Bücherpapst warnt den Regisseur auch davor, die Literaturthematik zu sehr in den Vordergrund zu stellen: »Machen Sie keinen Film am Publikum vorbei!« Petra Albers

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025