Norbert Hansen

»Ich weiß nicht, ob Bahnhöfe der richtige Ort sind«

»Ich weiß nicht, ob Bahnhöfe der richtige Ort sind«
Norbert Hansen über die Ausstellung »11.000 jüdische Kinder«

Herr Hansen, die Bahn (DB) weigert sich trotz zahlreicher Proteste, die Ausstellung »11.000 jüdische Kinder. Mit der Reichsbahn in den Tod« auf ihren Bahnhöfen zu zeigen. Haben Sie Verständnis für die Haltung des Konzerns?
hansen: Ich verstehe den Streit nicht. Es sollte doch möglich sein, sich zu einigen. Dazu müßten alle Seiten aufeinander zugehen. Ich weiß allerdings nicht, ob Bahnhöfe der richtige Ort sind. Es sind doch Orte der Hektik, man will ein-, aus- oder umsteigen. Ich glaube, daß dies weder dem Sinn dieser Ausstellung noch dem Andenken an die Opfer gerecht wird. Ich fände es nicht angebracht, wenn jemand, der sich gerade diese Ausstellung angucken möchte, von einem anderen, der seinen Zug noch erreichen will, umgerannt wird.

Hat Bahnchef Hartmut Mehdorn seine Haltung zu der Ausstellung mit dem Aufsichtsrat der DB abgestimmt?
hansen: Nein. Es handelt sich hier jedoch auch nicht um einen Vorgang, in den Aufsichtsräte eingebunden werden müssen. Ich kenne allerdings das Angebot der DB, diese Ausstellung als Dauerausstellung im DB-Museum Nürnberg beziehungsweise an Orten in der Nähe von Bahnhöfen zu zeigen. Ich halte dies für ein gutes Angebot.

Wie denken Eisenbahner und Gewerkschaftsmitglieder über die Ausstellung und die Diskussion?
hansen: Sie halten eine solche Ausstellung für sinnvoll. Allerdings teilen viele meine Auffassung, was den Ort angeht.

Wie beurteilen Sie generell die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit durch die Bahn AG?
hansen: Die DB hat hier enorm viel geleistet. Das hätte ich mir im Vorfeld von Bundesbahn oder Reichsbahn gewünscht. Erst die DB hat die Geschichte jedoch aufgearbeitet und entsprechende Beiträge geleistet. Ich glaube, daß Vergangenheitsbewältigung auch bedeutet, für die Zukunft zu lernen. Konkretes Beispiel: Bahn-Azubis gegen Haß und Gewalt. Ich habe diese Initiative gemeinsam mit dem DB-Vorstand gestartet. Junge Menschen befassen sich konkret mit diesem Themenkomplex, alljährlich findet sogar ein Wettbewerb statt.

Man hat dennoch den Eindruck, andere Unternehmen legten mehr Wert auf die Aufarbeitung ihrer dunklen Geschichte ...
hansen: Dieser Eindruck täuscht mit Sicherheit.

Mit dem Vorsitzenden der Bahngewerkschaft Transnet sprach Tobias Kaufmann.

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025