Rundgang

Hoher Besuch

von Marina Maisel

Das kommt nicht oft vor. Der Vize-Bürgermeister der Stadt Jerusalem, Yigal Amedi, besuchte mit seiner Frau Eti Amedi das Münchner Gemeindezentrum. Eine Tagung in Bernried hatte das Ehepaar Amedi sowie Merav Levy, Referentin in der Jerusalemer Stadtverwaltung für Internationalen Jugendaustausch, und Nili Keren vom Massuah-Institut nach Deutschland geführt. Eingeladen hatte der Bayerische Jugendring gemeinsam mit ConAct, dem Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch, um mit der Stadt Jerusalem die 50-jährige Partnerschaft zu feiern und das bilateral erarbeitete Handbuch »Gemeinsam Erinnern – Brücken Bauen« vorzustellen.
Noch vor dem Beginn der Tagung wurden die Vertreter Israels am Jakobsplatz empfangen. Stanislav Skibinski, der Leiter der Abteilung Kinder, Jugend und Familie, führte die Gruppe über den Jakobsplatz. Ellen Presser, die Leiterin des Kulturzentrums, begleitete sie anschließend in den »Gang der Erinnerung«, der das Gemeindezentrum mit der Synagoge verbindet. Hier blieben die Gäste schweigend stehen und lasen die Namen, die an die Opfer der Schoa erinnern.
Die Ohel-Jakob-Synagoge war dann die nächste Station der Führung. Sonnenlicht flutete durch die luftige Dachkonstruktion und ließ den Raum in aller Schönheit erstrahlen. Ellen Presser erklärte die Bedeutung des sechsarmigen Leuchters, der an die sechs Millionen ermordeter Juden erinnern soll. Weiter begleiteten Presser und Skibinski ihre Besucher durch das Gemeindehaus und genossen die Begeisterung der Gäste angesichts der schönen und lebendigen Räume des Alexander-Moksel-Kindergartens, der Sinai-Schule und des Jugendzentrums Neshama. Was nur ein kleiner Blick in den Musikraum werden sollte, weitete sich zu einer kleinen Israelfeier aus. Der Club Simcha probte hier gerade zum Fest »Unsere Herzen dir, Israel!«. Als die Gäste hineinkamen, stimmte die Clubleiterin Larysa Nesterenko am Klavier spontan die Hatikwa an, so dass alle, Jerusalemer und Münchner, gemeinsam Israels Hymne sangen. Später, beim Brunch mit israelischem Buffet, konnten sich die Gäste für die bevorstehende Tagung stärken und ihre Eindrücke austauschen.
Merav Levy, die auch für den Jugendaustausch mit Deutschland verantwortlich ist, hatte schon drei Jahre zuvor die Münchner Gemeinde besucht. Sie stellte fest, dass inzwischen die Beziehung zwischen den Städten enger und wärmer geworden wäre. Den heutigen Besuch des Gemeindehauses bezeichnete sie als »sehr emotional« und betonte: »Diesen Chor zu erleben und mit ihm die Hatikwa zu singen zeigt, dass wir alle zusammengehören«. Besonders beeindruckt war auch Yigal Amedi, für den der Ort des Gemeindezentrums mitten in der Stadt ein Beweis dafür war, dass die jüdische Gemeinde tatsächlich ihren Platz mitten in der Münchner Gesellschaft gefunden habe. Gerne trug sich auch der Vize-Bürgermeister ins Gästebuch der Gemeinde ein und bekräftigte so noch einmal das herzliche Band zwischen diesen beiden jüdischen Gemeinden in Jerusalem und München.

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025

Ankara

Türkei bricht Handelsbeziehungen zu Israel ab

Der Handel der Türkei mit Israel belief sich im Jahr 2023 noch auf mehrere Milliarden US-Dollar. Nun bricht die Türkei alle Handelsbeziehungen zu Israel ab. Doch es ist nicht die einzige Maßnahme

 29.08.2025

Geburtstag

Popstar der Klassik: Geiger Itzhak Perlman wird 80

»Sesamstraße«, »Schindlers Liste« und alle großen Konzertsäle der Welt natürlich sowieso: Der Geiger gehört zu den ganz großen Stars der Klassik. Jetzt wird er 80 - und macht weiter

von Christina Horsten  29.08.2025

Bonn

Experte: Opfer mit Bewältigung von Rechtsterror nicht alleinlassen

Der erste NSU-Mord liegt beinahe 25 Jahre zurück. Angehörige der Opfer fordern mehr Aufmerksamkeit - und angemessenes Gedenken, wenn es um rechtsextreme Gewalt geht. Fachleute sehen unterschiedliche Entwicklungen

 29.08.2025

Frankfurt am Main

Michel Friedman will nicht für TikTok tanzen

Es handle sich um eine Plattform, die primär Propaganda und Lügen verbreite, sagt der Publizist

 28.08.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebende Renate Aris wird 90

Aris war lange stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und Präsidiumsmitglied des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. 1999 gründete sie den ersten jüdischen Frauenverein in den ostdeutschen Bundesländern

 25.08.2025

Nahost

Alabali Radovan besucht Palästinensergebiete: Hilfe im Fokus

Die Entwicklungsministerin will in Tel Aviv diese Woche Angehörige von Geiseln treffen und das Westjordanland besuchen

 25.08.2025