Braunschweig

Große Zukunft im Hinterhof

Noch in diesem Jahr möchte die Jüdische Gemeinde Braunschweig in einem Anbau auf dem Hof hinter ihrem Gemeindehaus an der Steinstraße eine neue Synagoge errichten. Der bislang genutzte Synagogenraum im Gemeindehaus reicht nicht mehr aus. Durch die Zuwanderer aus der früheren Sowjetunion ist die Gemeinde auf 200 Mitglieder angewachsen.
In der vergangenen Woche stellte Gemeindevorsitzende Renate Wagner-Redding die Pläne des Oldenburger Architekten Klaus A. Zugermeier vor. Das Gemeindehaus soll nach hinten um einen Stahlbau erweitert werden. Der neue Trakt schmiegt sich ein in ein dreieckiges Verbindungsstück zwischen einer Brandmauer und einem ehemaligen Luftschutzbunker. Bis 1938 stand dort die alte Synagoge.
Das von dem Braunschweiger Architekturprofessor Constantin Uhde entworfene, 1875 fertiggestellte alte Bethaus wurde in der Pogromnacht 1938 verwüstet und zerstört. Gestühl, Bücher und Torarollen verbrannten Nazis und Mitläufer auf dem Eiermarkt. 1940 wurden die Reste der Synago- ge abgetragen. An ihrer Stelle entstand ein Luftschutzbunker. Ebenfalls um 1875 hatte Constantin Uhde das jüdische Gemeindehaus gebaut. Die Stadt Braunschweig beschlagnahmte es 1939 und nutzte es als Polizeirevier. In den 50er Jahren erhielt die jüdische Gemeinde ihr Haus zurück, Anfang der 80er Jahre wurde es mit finanzieller Unterstützung der Stadt saniert.
Die neue Synagoge auf dem 300 Quadratmeter großen Hof ist eine Lösung auf knappstem Raum. Durch Beiseiteschieben von zwei Wänden wird sich der Betraum von 80 auf 200 Sitzplätze erweitern lassen.
Renate Wagner-Redding beziffert die Baukosten auf 450.000 Euro. Die Stadtverwaltung hat der jüdischen Gemeinde einen Zuschuß von 100.000 Euro zugesichert. Trotz privater Spenden gibt es eine Finanzierungslücke. Diese soll nach Vorschlag eines Marketingexperten in Anlehnung an das Jahr des Novemberpogroms 1938 mit dem Verkauf von 1.938 Bausteinen zu einem Preis von mindestens je 100 Euro gedeckt werden. Harald Duin

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025