Offensive

Gegen den Schock

von Wladimir Struminski

Nach dem Scheitern diplomatischer Bemühungen zur Freilassung des entführten Soldaten Gilad Schalit sind israelische Truppen in der Nacht zum Mittwoch in den Gasastreifen vorgestoßen. Zumindest für den Anfang begnügte sich die Armee mit kleinen Schritten: Am Mittwochmorgen blieb die Invasion auf den Süden von Gasa begrenzt. Die Panzer parkten auf dem brachliegenden Flughafengelände von Dahanije; es gab offenbar nur wenige Feuergefechte. Nach Armeeangaben soll die Offensive Druck auf die Entführer des am Sonntag von Terroristen entführten Soldaten ausüben und dessen weitere Verschleppung verhindern. Dazu hat die Luftwaffe mehrere Brücken und ein Elektrizitätswerk in Gasa bombardiert. Die Entführung war für Israel demütigend – Schalit wurde aus einer von den Angreifern untertunnelten, befestigten Grenzanlage verschleppt. Ministerpräsident Ehud Olmert betonte am Mittwoch, die Operation diene nur einem Zweck: »Gilad wieder nach Hause zu bringen.«. Wie lange die Armee im Gasastreifen bleibt, wird aber auch vom Verhalten der palästinensischen Konfliktpartei anhängen.
Einerseits versucht die von der Hamas angeführte palästinensische Regierung, etwas Mäßigung auszustrahlen. Andererseits läßt sie Raketenschützen gewähren und war, so Israels Generalstabschef Dan Halutz, »von Kopf bis Fuß« in die Entführung des 19jährigen Gefreiten verwickelt. Nach palästinensischen Angaben ist ein Machtkampf zwischen der Hamas-Regierung in den Autonomiegebieten und der politischen Führung der Organisation im Ausland ausgebrochen. So soll sich Regierungschef Ismail Hanije für Schalits Freilassung eingesetzt haben, die aber vom Leiter des Hamas-Politbüros in Damaskus, Chaled Maschaal vereitelt worden sei. Ihrerseits haben Olmert und Verteidigungsminister Amir Peretz der Hamas-Spitze mit persönlicher Revanche gedroht, falls der entführte Soldat »zu Schaden kommt«.
In Israel nimmt die Sorge zu, daß die Hamas beziehungsweise die mit ihr an der Terrorfront eng zusammenarbeitenden »Volkswiderstandskomitees« Entführungen zu einem strategischen Mittel im Kampf gegen den jüdischen Staat machen wollen. Am Dienstag teilte ein Sprecher der »Widerstandskomitees« mit, seine Organisation habe den 18jährigen Elijahu Ascheri aus der Westbanksiedlung Itamar entführt. Inzwischen gehen israelische Sicherheitskreise davon aus, daß dies zutrifft.

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025

Ankara

Türkei bricht Handelsbeziehungen zu Israel ab

Der Handel der Türkei mit Israel belief sich im Jahr 2023 noch auf mehrere Milliarden US-Dollar. Nun bricht die Türkei alle Handelsbeziehungen zu Israel ab. Doch es ist nicht die einzige Maßnahme

 29.08.2025