Nahost

Gefahr aus Teheran

Terror, Krieg, atomare Bedrohung. Das sind keine Themen für einen gemütlichen Abend. Schon gar nicht für eine Organisation, deren Motto »Wohltätigkeit, Brüderlichkeit und Eintracht« ist. Dennoch ging es beim jüngsten Treffen der Berliner Raoul Wallenberg Loge um die bedrohliche Entwicklung im Nahen Osten, um die Hisbollah und den Iran. »Wir haben es mit einer sehr brisanten Situation zu tun«, so Logen-präsident András Kain. »Politische Fragen interessieren uns, besonders wenn sie so aktuell sind und uns so direkt betreffen.«
Betroffen vom »Problem Iran«, wie es Wahied Wahdat-Hagh, der Referent des Abends formulierte, seien nicht nur Israel und die Nachbarn in der Region, sondern auch Europa und die gesamte westliche Welt. »Das ist eine gefährliche Diktatur«, sagte der Iran-Experte von Memri, dem Middle East Media Research Institute. Mit Beispielen aus der Berichterstattung iranischer Medien machte der Politikwissen-schaftler deutlich, welche Rolle der Mullahstaat im gegenwärtigen Nahostkonflikt spielt. So verwies er zum Beispiel auf den zeitlichen Zusammenhang zwischen iranisch-syrischen Militärkonsultationen und der Entführung eines israelischen Soldaten durch die Hamas. Auch beim Ablauf eines gegen das iranische Atomprogramm gerichteten UN-Ultimatums und die Verschleppung zweier weiterer Soldaten durch die Hisbollah gebe es eine unmittelbare Verbindung. Die Schiiten-Miliz und der Iran hätten gemeinsame Ziele: die Vernichtung Israels, die Beseitigung prowestlicher Regierungen in der Region und nicht zuletzt den Export der islamischen Revolution in alle Welt.
In Deutschland werde die Rolle des Irans beim aktuellen Konflikt vielfach heruntergespielt. Während hiesige Kommentatoren noch rätselten, ob die Hisbollah überhaupt über Waffen aus dem Iran verfüge, berichten iranische Zeitungen, daß die islamischen Machthaber schon lange nicht mehr nur für Ausbildung und Bewaffnung der Hisbollah sorgen. Vielmehr würden sie offen über das iranische Nuklearprogramm und den Bau der Atombombe reden. »Staatspräsident Ahmadinedschad fordert dazu auf, die wissen-
schaftliche Entwicklung voranzutreiben, um für den entscheidenden Kampf gerüstet zu sein«, betonte der Memri-Experte.
Während Europa »eine Legitimationskrise« habe, zu sagen, daß der Iran ein Problem ist, hat Wahdat-Hagh genau das den rund 40 interessierten Zuhörern an diesem Abend klargemacht. »Ich will Ihnen keine Angst machen«, sagte er zum Schluß fast entschuldigend, »aber man sollte diese Dinge wissen«. Detlef David Kauschke

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025