Meir Panim

Für die Ärmsten der Armen

Wenn Arkadij in die Schule kommt, knurrt ihm der Magen. Seine Eltern kümmern sich wenig um den Neunjährigen. Sie sind arbeitslos und schlagen sich mehr schlecht als recht durch. Doch Arkadij hat noch Glück. In der Schule bekommt er eine warme und vor allem sättigende Mahlzeit. Die ermöglicht der Verein Meir Panim. Seit 2000 unterstützt diese private Sozialeinrichtung die Ärmsten der Armen in Israel, vor allem Zuwanderer, Alte, behinderte, kranke Menschen und vereinsamte Soldaten. Seit Juni dieses Jahres wollen auch deutsche Freunde helfen, damit arme Menschen in Israel unter würdigen Bedingungen eine Mahlzeit am Tag erhalten, ihre Wohnung einrichten können, Kinder in den Nachmittagsstunden betreut werden, Alte, Kranke und Behinderte nicht vereinsamen.
Johannes Beyer ist der Moderator der deutschen Freunde von Meir Panim. Seine Aufgabe ist es, die Idee des Helfens an finanzkräftige Unterstützer zu vermitteln. Viermal war er in den vergangenen Monaten in Israel, um sich die verschiedenen Projekte von Meir Panim anzuschauen und sich davon zu überzeugen, wie wertvoll sie sind. Die Hilfszentren der Organisation sind nicht in den Metropolen Tel Aviv oder Jerusalem zu finden, sondern im Negev oder anderen ländlichen Gebieten mit schlechter Infrastruktur. Hier haben die Gründer von Meir Panim, David und Rivka Zilbershlag, Suppenküchen für Be- dürftige, Essen auf Rädern und Schulspeisungen eingerichtet. In den Meir-PanimWarenhäusern werden Haushaltsgeräte und Möbel, die andere aussortieren, repariert und können preiswert oder auf Be- zugsschein erworben werden. Die Kinder werden nachmittags in den Jugendclubs der Organisation betreut.
Ein soziales Rundumpaket, für das sich Johannes Beyer gern einsetzt. Wie notwendig die Einrichtung ist, unterstreichen nackte Zahlen. 20 Prozent der israelischen Bevölkerung lebt unter dem Existenzminimum. Die Hälfte von ihnen sind Kinder, etwa 805.000. »Es sind Menschen am Rande der Gesellschaft, die täglich ums Überleben kämpfen«, schreibt die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, in ihrem Grußwort für Meir Panim. Knobloch ist überzeugt von der wichtigen Unterstützung und ruft »liebe Freunde auf, einen Beitrag zur Bekämpfung der Armut zu leisten«.
In den acht Jahren seines Bestehens hat Meir Panim schon Nennenswertes vollbracht. Eine Investition in die Zukunft sind vor allem die Jugendclubs, in denen die Kinder nach dem Schulunterricht weiter betreut werden, ihre Schulaufgaben machen können und – meist aus zerrütteten Familien stammend – soziales Verhalten lernen. 18 solcher Jugendclubs bestehen bereits. Etwa 60.000 Euro muss man jährlich für sie aufwenden. Und Johannes Beyer verrät, dass ein deutscher Sponsor bereits die Finanzierung für einen Club übernommen hat. Vielleicht ist dann auch einer in Arkadijs Nähe und er kann endlich in Ruhe seine Schulaufgaben erledigen. Heide Sobotka

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025

Israel

Geisel-Angehörige fordern Ende des »Albtraums«

Seit bald 600 Tagen hält die Hamas noch 58 lebende und tote israelische Geiseln im Gazastreifen fest. Israelis demonstrieren vehement für ihre Freilassung und fordern ein Ende des Krieges

 24.05.2025

Nachrichten

Strände, Soldat, Flüge

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2025

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Verfassungsschutz sieht Demokratie bedroht

Im Osten ist die AfD besonders stark. Allerdings etablieren sich auch andere rechtsextremistische Bestrebungen

von Christopher Kissmann  19.05.2025