Joseph Domberger

Freund und Helfer

von Christian Ude

Er kann es nicht lassen, pausenlos zu agieren, Kontakte zu knüpfen, Vertragsbedingungen auszuhandeln, Benefiz-Aktionen zu starten. Er ist jetzt 80 Jahre alt geworden: Joseph H. Domberger. Er wurde 1926 bei Lemberg geboren, entkam nach Ausbruch des Krieges mit seinem Vater nach Rumänien. Er studierte in Tel Aviv, wurde aktives Mitglied der Hagana. In München, wo er in die Firma seines Vaters eingetreten war, gründete er vor 40 Jahren die B’nai-B’rith-Loge Hebraica-Menorah, die ein jüdisches Seniorenheim und Aufklärungsarbeit in der KZ-Gedenkstätte Dachau unterstützt sowie ein großes humanitäres Projekt in Lemberg.
Als Bauträger wirkte Joseph Domberger erfolgreich in deutschen Städten, in den USA, in der Schweiz, in Österreich, in Ungarn, Südfrankreich und Monaco. Er war niemals nur unternehmerisch tätig, sondern stets auch karitativ. Für B’nai B’rith wirkte er acht Jahre als Europapräsident, bevor er das Amt des Vizepräsidenten von B’nai B’rith International übernahm. Für weitere Initiativen, etwa die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit oder den Freundeskreis Naturschutz in Israel nimmt er sich auch noch Zeit. Die jahrzehntelange Versöhnungsarbeit für besseres Verständnis zwischen Nationen und Religionen hat ihm höchste Ehrungen einge- bracht, neben dem Bayerischen Verdienstorden das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und das Silberne Verdienstkreuz der Republik Österreich.
Kennengelernt habe ich ihn erst Ende der 90er Jahre, als er sich mit seiner bezaubernden, künstlerisch aktiven Frau Jacqueline für die damals noch utopisch klingenden Pläne interessierte, in der Münchner Altstadt eine Synagoge und ein Jüdisches Zentrum zu errichten. Nach einem zweiten Treffen behauptete Jacqueline, in meiner Frau eine Schwester zu sehen – so ist Joseph Domberger ohne Zutun von uns beiden Männern mein »Schwager« geworden. Eine fixe Idee? Eigentlich schon, aber seither haben wir uns häufig zum gemeinsamen Frühstück getroffen, Geburtsage gefeiert. Seither schätze ich den erfolgreichen Unternehmer und engagierten Kosmopoliten auch noch als verlässlichen Freund und unermüdlich sprudelnden Quell jüdischen Witzes. Zusammen mit seiner Münchner Loge hat er das mosaische Alter von 120 Jahren bereits erreicht. Ich wünsche Dir, lieber Schwager Joe, dass Du das auch noch alleine schaffst.

Der Autor ist Münchens Oberbürgermeister.

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025