Sportwettkämpfe

»Es muss einen Aufschrei geben!«

Herr Kinkel, die Daviscup-Begegnung im Tennis zwischen Schweden und Israel in Malmö an diesem Wochenende wird ohne Zuschauer stattfinden. Die Veranstalter fürchten nach dem Gasakrieg antiisraelische Proteste. Ist in den Stadien und Hallen für Sportler des jüdischen Staates kein Platz mehr?
kinkel: Das wäre ganz schlimm. Deshalb kann und darf es nicht sein. Der Ausschluss israelischer Sportler unter fadenscheinigen Gründen ist inakzeptabel. Man darf nicht zulassen, dass der Sport zur Bühne für politische Auseinandersetzungen wird.

Was muss geschehen, damit israelische Sportler wieder ungehindert an internationalen Veranstaltungen teilnehmen können?
kinkel: Wir müssen klare Zeichen setzen. Ich appelliere an den zuständigen Stadtrat von Malmö und an die schwedische Politik, dass die Entscheidung, vor leeren Rängen zu spielen, rückgängig gemacht wird. Gerade in Schweden hätte ich so etwas nicht für möglich gehalten. Der Sport ist doch dazu da, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft zueinanderfinden. Natürlich sind auch die zuständigen Verbände gefordert.

Malmö ist nicht der erste Fall von Anti-israelismus im Sport. Ein palästinensischer Fußballfunktionär hat jetzt sogar gefordert, die internationale Gemeinschaft müsse alle Sportler des jüdischen Staates von Wettkämpfen ausschließen. Ist es da mit Appellen getan?
kinkel: Nein, die internationale Gemeinschaft muss unmissverständlich klarmachen, dass sie solche Verstöße gegen internationales Recht und gegen den Geist des Sports nicht duldet. Da muss es einen Aufschrei geben. Wer israelische Sportler ausschließt, muss selbst mit Sanktionen rechnen.

In Ankara haben Zuschauer die israelischen Basketballer von Bnei Hasharon bedroht, das Spiel wurde abgebrochen. Der europäische Ligaverband wertete das Spiel 20:0 für den türkischen Klub – Bnei Hasharon sei ja nicht angetreten. Das klingt nicht nach Sanktionen.
kinkel: Ich kenne den Fall nicht und kann ihn deshalb nicht beurteilen. Klar ist aber: Wenn israelische Spieler körperlich bedroht werden, darf es nicht sein, dass ihnen das sportlich zum Nachteil gereicht.

Mit dem FDP-Sportpolitiker und ehemaligen deutschen Außenminister sprach Martin Krauß.

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025

Berlin

Frei informiert die Fraktionschefs über Lage in Nahost

Die Bundesregierung ist nach dem US-Angriff auf den Iran im Krisenmodus. Am Vormittag findet ein Informationsgespräch im Kanzleramt statt, an dem auch die rechtsextremistische AfD teilnimmt

 23.06.2025

Ethik

Zentralrat will sich für Schächten auf europäischer Ebene einsetzen

In manchen Ländern und Regionen Europas ist das Schächten verboten

 22.06.2025

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025