Weltforum

»Ein offener Basar der Meinungen«

Herr Montag, Sie sind zum »Weltforum« eingeladen worden, das derzeit in Jerusalem stattfindet. Worum geht es dabei?
montag: Das Weltforum wurde anlässlich des 60. Jahrestags Israels vom Staatspräsidenten Schimon Peres organisiert. Es geht um die Zukunft Israels, aber auch um die Zukunft der westlichen Welt, die Zukunft der Moderne, um ökologische, demografische, medizinische, wissenschaftliche und kulturelle Fragen.

Wer nimmt daran teil?
montag: Nicht nur Politiker, auch Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Zukunftsforscher und Meinungsmacher.

Sie und Gregor Gysi von der Linken sind die beiden einzigen aktiven Politiker aus Deutschland, die eingeladen wurden. Wie kam es dazu?
montag: Der neue israelische Botschafter, Yoram Ben-Zeev, hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte. Und ich habe gesagt, dass ich das als eine Ehre empfinden würde.

Ein Sprecher der Botschaft hat gesagt, es seien gezielt die beiden einzigen Bundestagsabgeordneten mit jüdischen Wurzeln eingeladen worden.
montag: Das hat man mir so nicht gesagt. Ich weiß auch nicht, ob wir die einzigen sind. Woher will man das wissen, das ist schließlich Privatsache. Ich fahre dorthin als deutscher Abgeordneter, der sich seit Jahren für Israel interessiert – ich bin ja auch Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe. Mag sein, dass es für die Einladenden eine Rolle spielt, dass ich einen jüdischen Vater habe. Für mich ist das zweitrangig.

Was ist das Ziel des Weltforums?
montag: Ich sehe das als einen offenen Basar, wo Meinungen ausgetauscht werden. Die Konferenz selbst ist das Ziel. Es geht darum, dass Menschen aus aller Welt miteinander reden. Durchaus immer mit der Perspektive auf Israel, aber nicht ausschließlich. Es wird kein schriftliches Kommuniqué als Ergebnis geben.

Welche Themen interessieren Sie besonders?
montag: Natürlich interessiert mich das Podium »Ist ein grünes Israel möglich?«. Aber die Hauptsache ist das Thema Frieden. Ich habe den Eindruck, dass viele Israelis sich ins Private zurückziehen, weil sie glauben, es ändert sich sowieso nichts. Damit überlassen sie den Extremisten das Feld.

Mit dem rechtspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sprach Ingo Way.

Ankara

Türkei bricht Handelsbeziehungen zu Israel ab

Der Handel der Türkei mit Israel belief sich im Jahr 2023 noch auf mehrere Milliarden US-Dollar. Nun bricht die Türkei alle Handelsbeziehungen zu Israel ab. Doch es ist nicht die einzige Maßnahme

 29.08.2025

Geburtstag

Popstar der Klassik: Geiger Itzhak Perlman wird 80

»Sesamstraße«, »Schindlers Liste« und alle großen Konzertsäle der Welt natürlich sowieso: Der Geiger gehört zu den ganz großen Stars der Klassik. Jetzt wird er 80 - und macht weiter

von Christina Horsten  29.08.2025

Bonn

Experte: Opfer mit Bewältigung von Rechtsterror nicht alleinlassen

Der erste NSU-Mord liegt beinahe 25 Jahre zurück. Angehörige der Opfer fordern mehr Aufmerksamkeit - und angemessenes Gedenken, wenn es um rechtsextreme Gewalt geht. Fachleute sehen unterschiedliche Entwicklungen

 29.08.2025

Frankfurt am Main

Michel Friedman will nicht für TikTok tanzen

Es handle sich um eine Plattform, die primär Propaganda und Lügen verbreite, sagt der Publizist

 28.08.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebende Renate Aris wird 90

Aris war lange stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und Präsidiumsmitglied des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. 1999 gründete sie den ersten jüdischen Frauenverein in den ostdeutschen Bundesländern

 25.08.2025

Nahost

Alabali Radovan besucht Palästinensergebiete: Hilfe im Fokus

Die Entwicklungsministerin will in Tel Aviv diese Woche Angehörige von Geiseln treffen und das Westjordanland besuchen

 25.08.2025

Würzburg

AfD-Mann Halemba wegen Volksverhetzung vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft wirft dem bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Halemba auch Geldwäsche und Nötigung vor

von Angelika Resenhoeft, Michael Donhauser  21.08.2025

Ehrung

Ravensburger-Stiftung ehrt Bildungsstätte Anne Frank mit Preis

Es werde eine herausragende Bildungsinitiative gewürdigt, teilte die Stiftung mit

 20.08.2025

Athen

Israelische Firma übernimmt griechischen Rüstungsbauer

Griechenlands größter Hersteller von Militärfahrzeugen ist nun komplett in israelischer Hand. Die strategische Zusammenarbeit im Verteidigungssektor wird damit weiter vertieft

 20.08.2025