Mit Hunderten Begegnungen, Aktionen und kleinen Gesten der Hilfsbereitschaft hat am heutigen Sonntag der Mitzvah Day 2025 stattgefunden. Bundesweit beteiligten sich jüdische Gemeinden, Jugendzentren, Schulgruppen und zahlreiche Einzelpersonen an mehr als 150 sozialen Projekten. Unter dem diesjährigen Motto »Ein Licht für die Welt« rückte der Aktionstag einmal mehr den Gedanken ins Zentrum, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht abstrakt ist – sondern sich im konkreten Handeln jedes Einzelnen zeigt.
Gemeinsame Aktione in mehr als 50 Städten bundesweit
In mehr als 50 Städten organisierten Freiwillige Lesestunden für Seniorinnen und Senioren, unterstützten Hilfsbedürftige, verteilen warme Mahlzeiten oder treffen sich zum gemeinsamen Müllsammeln in Parks und an Straßenrändern. Oft wurden die Aktionen gemeinsam mit nichtjüdischen Partnern durchgeführt – Nachbarschaftsinitiativen, Schulen, Vereinen –, ein Zeichen dafür, wie sehr der Mitzvah Day inzwischen im zivilgesellschaftlichen Kalender verankert ist.
Bereits einige Tage vor dem offiziellen Termin besuchte der Zentralrat der Juden in Deutschland mit seinen Mitarbeitenden die Berliner Tafel e. V., um bei der Logistik und der Verteilung von Lebensmitteln zu unterstützen. Zentralratspräsident Josef Schuster packte selbst mit an und nutzte die Gelegenheit, sich mit der Gründerin und Vorsitzenden der Berliner Tafel, Sabine Werth, über die Entwicklungen der mehr als 30 Jahre alten Tafelbewegung auszutauschen. Rund 900 Ausgabestellen deutschlandweit arbeiten heute ausschließlich ehrenamtlich – eine Dimension, die Schuster als »überaus beeindruckend und gesellschaftlich unverzichtbar« würdigte.
Der Tag stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl der jüdischen Gemeinden
»Mit dem Mitzvah Day setzen wir in jedem Jahr das Zeichen: Jeder Einzelne kann etwas bewegen«, sagte Schuster. »Gerade in Zeiten abnehmenden gesellschaftlichen Engagements wird jeder Einsatz umso bedeutender. Ich danke deshalb allen, die sich im ganzen Land eingebracht haben.« Viele Gemeinden berichten seit Jahren, dass der Aktionstag nicht nur Hilfe leistet, sondern auch internes Gemeinschaftsgefühl stärkt – besonders bei jungen Menschen, die oft ihre ersten Schritte in ehrenamtlicher Arbeit am Mitzvah Day machen.
Der Zentralrat der Juden koordiniert den bundesweiten Mitzvah Day seit 2013 und unterstützt Gemeinden und Gruppen bei der Vorbereitung ihrer Projekte. Das hebräische Wort Mitzvah bedeutet »Gebot«, wird aber im Alltag vor allem als »gute Tat« verstanden – ein Begriff, der an diesem Tag ein breites, lebendiges Echo findet.
Der Mitzvah Day 2025 zeigte erneut: Solidarität ist keine Frage großer Gesten, sondern der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen für die Menschen in der eigenen Umgebung. ja