Jason Lezak

Ein komplettes Erlebnis

Um fünf Uhr morgens aufstehen muss er nicht mehr. Mittlerweile kann sich Jason Lezak aussuchen, zu welcher Tageszeit er in den Pool steigen will. Mit sieben Olympiamedaillen, davon vier goldenen, ist der 33-jährige Schwimmer aus Kalifornien längst zu einem Star geworden. Einer, der es sich leisten kann, eine Weltmeisterschaft für die jüdischen Spiele sausen zu lassen. Und dabei noch so sympathisch zu wirken, als sei es das Normalste der Welt.
»Es war schon lange mein Herzenswunsch, bei der Makkabiade dabei zu sein«, sagte er kurz nach seiner Ankunft in Israel. Es sei für ihn besonders wichtig, »einmal im Leben die ganze Erfahrung machen zu dürfen – von der Eröffnungszeremonie bis zum Ende«. Er wolle bei der Makkabiade sein Bestes geben und »richtig schnell schwimmen«. Zum Kompletterlebnis in Sachen »jüdische Identität« gehört es für ihn auch, Israel kennenzulernen. Nach einer ersten Reise in die Hauptstadt kam Lezak aus dem Staunen kaum mehr heraus: »Jerusalem ist wahnsinnig interessant. Ich durfte sogar den Bürgermeister treffen, das war eine Ehre.« Besonders berührte ihn ein Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
Als dreimaliger Olympionike war Lezak 2008 in Peking bereits ein alter Hase. Und schrieb doch Schlagzeilen. Mit der 4-mal-100-Meter-Freistil-Staffel bot er als Schlussschwimmer eine überragende Vorstellung: Völlig unerwartet holte er den scheinbar unerreichbaren Franzosen noch ein und entschied mit acht Hundertstel-Sekunden Vorsprung das Rennen für seine Mannschaft. Gleichzeitig sicherte er so Michael Phelps die achte Goldmedaille und half, den Weltrekord um mehr als vier Sekunden zu unterbieten. »Ich wusste, ich muss schwimmen wie ein Irrer«, sagte er noch atemlos nach dem Rennen, »in meinem Blut war so viel Adrenalin wie nie zuvor in meinem Leben«.
Seit seinem 30. Geburtstag schwimmt Lezak ohne Trainer. Sein großes Plus sei, wie er selbst sagt, genau zu wissen, was er im Wasser zu tun habe. »Ich habe in all den Jahren so viel gelernt, dass ich dieses Wissen jetzt anwenden und auf meinen eigenen Stil vertrauen kann.«
Seiner Vorbildfunktion ist sich der Ausnahmeathlet auch bei der Makkabiade bewusst: »Ich freue mich darauf, hier junge Leute zu motivieren, doch vor allem will ich einfach nur einer von ihnen sein, meinen Sport machen und das erleben, wovon ich als Kind in der jüdischen Schule immer gehört habe.« Sabine Brandes

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025

Waffenruhe

»Wir werden neu anfangen, egal, wie schwer es ist«

Im Gazastreifen feiern die Menschen die Aussicht auf ein Ende des Krieges

 09.10.2025

Perspektive

Wir lassen uns nicht brechen – Am Israel Chai! 

Ein Zwischenruf zum 7. Oktober

von Daniel Neumann  06.10.2025

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025

Nahost

Die Knackpunkte in Trumps Friedensplan

Netanjahu stellt sich hinter Trumps Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs. Doch darin gibt es noch viele unklare Stellen

von Anna Ringle, Cindy Riechau  30.09.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas fordert Feuerpause - Leben zweier Geiseln bedroht

Laut Kassam-Brigaden sei der Kontakt zu den beiden abgebrochen

 28.09.2025